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Die Stadt Olten hat erstmals im Jahr 2004 das vom Bundesamt für Energie finanziell und ideell unterstützte Label Energiestadt erhalten, damals mit 54% der möglichen Punkte. Alle vier Jahre werden die Energiestädte auf Herz und Nieren geprüft und wird festgestellt, wo sie sich auf ihrem Weg zu einem langfristig nachhaltigen Energieeinsatz befinden. Bereits vier Jahre später, beim ersten Reaudit, wurde dabei das Label der Stadt Olten durch den Trägerverein Energiestadt bestätigt – mehr noch: der Anteil von anrechenbaren Massnahmen konnte innert der vier Jahre gar auf 64% gesteigert werden. Ursache ware unter anderem die damals beschlossene Gebäudestrategie, welche vorsieht, dass bei Sanierungen oder Neubauten von stadteigenen Gebäuden die energetischen Anforderungen auf die Zielsetzungen der 2000-Watt-Gesellschaft ausgerichtet werden. Im Jahr 2012, beim zweiten Reaudit, wurde dieses Ergebnis egalisiert.
2016 hat die zuständige Labelkommission entschieden, Olten das Label neu zu erteilen; von der möglichen Punktezahl konnten nun sogar 67% erreicht werden. Diese Gesamtbewertung bestätige das Engagement der Stadt Olten in den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz eindrücklich, so das Verdikt. Ausschlaggebend waren die Bereiche „Entwicklungsplanung, Raumordnung“, „Kommunale Gebäude, Anlagen“ und „Interne Organisation“, in denen – unter anderem dank Massnahmen im Gebäudebereich und in der Mobilitätsplanung – Werte von über 70% erreicht wurden. So verbraucht etwa das Sälischulhaus heute rund 60% weniger Energie als vor der Sanierung; beim Stadthaus wird in den nächsten Jahren eine noch grössere Reduktion erwartet.
Mit der fünften Labelüberreichung im November 2020 hat die Energiestadt Olten nun ein Level von 68,9% erreicht. Oltner Solarstrom im Beteiligungsmodell zu vermarkten, energetische Vorgaben bei Arealentwicklungen, die über das Solothuner Energiegesetz hinausgehen, mit den Grundeigentümer/innen konsolidieren und Neubauten wie das Schulhaus Kleinholz nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) zu entwickeln, sind drei Höhepunkte aus den letzten vier Jahren der Energiestadt Olten. Olten hat sich seit der ersten Zertifizierung 2004 so stark verbessert, dass das Gemeindeparlament beschlossen hat, in den nächsten vier Jahren das Label Energiestadt Gold anzustreben. Im Fokus stehen nun die systematische Umsetzung energetischer Sanierungen von stadteigenen Liegenschaften, eine Reduktion von Verbrennungsmotoren in der Stadtflotte und nachhaltiges Bauen – alles Massnahmen, die zu einer deutlichen Reduktion von CO2-Emissionen beitragen. Dazu Stadtpräsident Martin Wey: «Wir haben den Energiemotor zur Klimapolitik gestartet und in der Stadt Olten den Klimanotstand ausgerufen. Wichtig ist nun eine Arealentwicklung mit entsprechenden Auflagen, und wichtig ist der Miteinbezug der Bevölkerung. Und natürlich haben auch wir uns zum Ziel gesetzt, Energiestadt GOLD zu werden.»
Energiestadt ist ein Programm von «Energie Schweiz» und ein Paradebeispiel dafür, wie Effizienz und Lebensqualität mit verantwortungsvollem Handeln gesteigert und das Klima geschont werden kann.