Inhalt
Jugendbibliothek, Stellvertretung Bibliothekar (15%)/Stellenbewilligung
- Geschäftsart
- Bericht und Antrag
- Datum
- 7. Dezember 2004
- Beschreibung
- Sehr geehrter Herr Präsident
Sehr geehrte Damen und Herren
Der Stadtrat unterbreitet Ihnen folgenden Bericht und Antrag:
1. Ausgangslage
Die Jugendbibliothek Olten ist eine Einrichtung der Stadt, die mit wenig Geld viel erreicht. Sie hat einen hohen Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung und wird von Kindern und Jugendlichen sowie Eltern und Lehrkräften geschätzt. So haben im Jahr 2003 rund 2000 Kinder und Jugendliche 62'359 Medien ausgeliehen. Dieses Ausleihvolumen beinhaltet so viel Arbeit, dass diese von einer Person alleine nicht mehr zu bewältigen ist.
Dazu einige Zahlen:
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Bibliotheken (SAB) hält in ihren Richtlinien fest, dass es pro 30'000 Medien Jahresausleihe eine volle Stelle braucht. Eine andere Rechnung zeigt, dass pro 1'000 Medien-Bestand mit 4 – 5 Stunden Arbeit pro Woche gerechnet werden muss. Der Bestand der JBO beläuft sich im Moment auf rund 15'000 Medien, das ergäbe
60 – 75 Stunden Arbeit pro Woche.
Mit der heutigen Situation bleiben viele Arbeiten liegen oder können nur notdürftig erledigt werden (Buchpflege, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit). Besonders bedenklich sind die Mittwochnachmittage. Da werden in den vier Stunden Öffnungszeit regelmässig zwischen 800 – 1200 Medien umgesetzt. Die Belastung für den Jugendbibliothekar hat bei diesem Umsatz die Grenze des Erträglichen überschritten.
Im Jahr 2004 hat die Aushilfe der JBO, Frau Annemarie Käser, den Grundkurs für Bibliothekarinnen SAB absolviert und im September 2004 mit Erfolg abgeschlossen. Sie besitzt nun das Attest für Bibliothekarinnen im Nebenamt. Auf Grund der Ausbildung wurde Frau Käser im Jahr 2004 versuchsweise und unter der Voraussetzung, dass die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen wird, für 6 Stunden pro Woche in der JBO angestellt. Gegenüber dem Jahre 2003, als Frau Käser nur sporadisch als Aushilfe eingesetzt wurde, entsprechen die 6 Stunden einer Teilzeitanstellung von 15%. Diese Lösung hat sich bewährt und hat gerade am Mittwoch zu einer spürbaren Entlastung beigetragen. Frau Käser ist nun auf Grund ihrer Ausbildung für alle wesentlichen Aufgaben der Bibliotheksarbeit einsetzbar und kann zur Mithilfe sowie zur Stellvertretung beigezogen werden. Damit auch in Zukunft eine reibungslose Ausleihe und ein funktionierender Betrieb der JBO aufrecht erhalten werden kann, ist die definitive Anstellung von Frau Käser mit 6 Wochenstunden unbedingte Voraussetzung. Die Stellenanpassung von 15% an der JBO wird mit dem Budget 2005 beantragt.
2. Finanzielle Auswirkungen
Auf Grund der neuen Anstellung von Frau Annemarie Käser ist mit folgendem finanziellem Aufwand zu rechnen:
Besoldung (Anstellung in LK 6 Stufe 4) zu 15% Konto Nr. 309.301 Fr. 9’473.-
Sozialleistungen Konto Nr. 309.395 Fr. 1’509.-
Total Fr. 10’982.-
Diese Lohnsumme ist im Budgetantrag 2005 bereits enthalten.
3. Anpassung der Jahresgebühren
Damit die zusätzlichen finanziellen Aufwände für die 15%-Stelle aufgefangen werden können, beantragt die Direktion Bildung und Sport in Absprache mit dem Leiter der JBO eine Anpassung der Mitgliederbeiträge und der Jahresgebühren. Diese sollen auf 1.1. 2005 angepasst und vereinfacht werden. Bisher wurde eine Einschreibegebühr für neue Benutzerinnen und Benutzer (Fr. 3.- für Einheimische und Fr. 4.- für Auswärtige) sowie eine jährliche Mitgliedergebühr (Fr. 1.- für Einheimische und Fr. 2.- für Auswärtige) erhoben.
Da sich das Angebot der JBO in den Jahren 2003 und 2004 wesentlich ausgeweitet hat –
neu können auch DVD’s, CD-ROM’s und CD’s ausgeliefert werden – schlägt der Stadtrat eine moderate Anpassung der Gebühren vor. Die bisherige Einschreibegebühr entfällt und es wird ab 1.1. 2005 nur ein jährlicher Mitgliederbeitrag von neu Fr. 4.- für einheimische und Fr. 6.- für auswärtige Benutzerinnen und Benutzer erhoben.
Erfahrungsgemäss geht der Mitgliederbestand nach einer Gebührenerhöhung im ersten Jahr um rund 20% zurück, um sich nachher wieder auf dem alten Niveau einzupendeln. Für das Jahr 2005 kann deshalb mit folgenden Einnahmen gerechnet werden:
Einheimische 700 Mitglieder à Fr. 4.- = Fr. 2'800.- (bisher 850 Mitgl.)
Auswärtige 920 Mitglieder à Fr. 6.- = Fr. 5'520.- (bisher 1150 Mgl.)
Total Fr. 8'320.-
Im Jahre 2003 wurden zum Vergleich Fr. 3'094.- eingenommen. Diese Mehreinnahmen auf dem Gebührenweg von rund Fr. 5'000.- sind auf Grund des erweiterten Angebotes gerechtfertigt.
Beschlussesantrag:
I
1. Das Gemeindeparlament bewilligt die Stelle einer Jugendbibliothekarin im Umfange von 15% ab 1. Jan. 2005.
2. Das Gemeindeparlament bewilligt die beantragten Mitgliedergebühren auf 1. Jan. 2005
3. Der Stadtrat wird mit dem Vollzug beauftragt.
II
Beschluss I/2 untersteht dem fakultativen Referendum
Zugehörige Objekte
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