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Oltner Kunstpreis geht an Paul Gugelmann
Paul Gugelmann lebte längere Zeit mit seiner Familie in Olten, bevor er als Chef-Designer von Bally France nach Paris zog. Mehrere seiner Kunstwerke sind in Olten zu sehen, so etwa im Bahnhof oder im Entree der Firmen Nussbaum und Alpiq. In seinen Maschinen wird das Statische dynamisch, in einem Feuerwerk von Tönen und Bewegungen verwandelt sich das Material zur klingenden Bewegung, andere Schichten werden sichtbar, neue Dimensionen brechen auf und nehmen vom Betrachter Besitz.
Der Künstler hat mit zahlreichen Oltner Schulklassen zusammen gearbeitet und die jungen Menschen zum kreativen Arbeiten angeregt. Dasselbe gelingt ihm auch immer wieder mit behinderten Kindern, die in ihrem Schaffen mit seiner väterlichen Ausstrahlung ihre eigenen Fähigkeiten entdecken und zu neuem Selbstbewusstsein gelangen, ohne Stress und Leistungsdruck, sondern durch Interesse und freudige Konzentration.
Vier Anerkennungspreise
Anerkennungspreise der Stadt Olten werden an den Schriftsteller Dr. Ulrich Knellwolf (Zürich), die bildende Künstlerin Adelheid Hanselmann aus Olten, den Oltner Schauspieler Rhaban Straumann und das Musik-Ensemble Concentus Musicus Olten verliehen.
Ulrich Knellwolf nimmt das Wort Gottes beim Wort und erzählt uns Geschichten von der Sehnsucht nach dem Himmlisch-Guten mit derselben Leichtigkeit, wie er uns Aspekte und Verschränkungen des Bösen vorführt. Seine Geschichten handeln vom menschlichen Scheitern und von der Suche nach Licht in der Welt. Als Krimiautor lässt er oft nicht das Gute siegen, weil das Gute in dieser Welt leider relativ selten siege, und als Gottesmann hält er es für wenig sinnvoll, sogleich alles und jedes auf Moral zu kaprizieren. Neben seinen Büchern hat der Krimiautor und Gottesmann eine grosse Präsenz in den Medien, speziell in Radio und Fernsehen.
Ulrich Knellwolf, geboren 1942 in Niederbipp, ist in Zürich und Olten aufgewachsen. Einen Grossteil seiner Jugend verbrachte er in Olten, besuchte von 1949 bis 1959 in Olten die Volksschule und anschliessend die Kantonsschule in Solothurn. Nach der Matur studierte er evangelische Theologie in Basel, Bonn und Zürich. 1990 folgte die Promotion an der Universität Zürich mit der Dissertation „Gleichnis und allgemeines Priestertum. Zum Verhältnis von Pre¬digtamt und erzählendem Werk bei Jeremias Gotthelf“. Ulrich Knellwolf war reformierter Pfarrer, zunächst in Urnäsch und Zollikon und von 1984 bis 1996 an der Predigerkirche in Zürich. Seit 1996 ist er teilzeitlich bei der Stiftung Diakoniewerk Neumünster Zollikerberg und als Schriftsteller tätig.
Neben anderen Auszeichnungen wurde Knellwolf die Ehrung der Stiftung Pro Olten (1996) und der Preis Pro Wartenfels (2003) zugesprochen. Der Kanton Solothurn ehrte Knellwolfs Schaffen mit dem Literaturpreis 2000. Der Anerkennungspreis der Stadt Olten gilt dem umfangreichen Werk des Autors und speziell auch den Veröffentlichungen mit einem Bezug zur Geschichte und Gegenwart der Region Olten. Einige dieser Publikationen sind in Zusammenarbeit mit Kulturschaffenden unserer Region wie Peter André Bloch, Franz Gloor und der Kulturkommission Starrkirch-Wil entstanden.
Die in Schönenwerd geborene und aufgewachsene Adelheid Hanselmann ist seit bald 40 Jahren künstlerisch tätig. Nach einer Lehre als Goldschmiedin besuchte sie die Fachklasse für dreidimensionales Gestalten in Basel. Adelheid Hanselmann hat stets ihre eigenständigen künstlerischen Ausdrucksformen verfolgt. An ihrem vielfältigen Werk, welches von Malerei, Bildhauerei und Objektkunst bis hin zu liturgischem Material und Gerät führt, arbeitete sie bis 1978 in Olten, ab 1979 in Zürich und seit einigen Jahren wieder in Olten. Auch während ihres Aufenthaltes in Zürich und der teilzeitlichen Lehrtätigkeit an der Schule für Gestaltung in Zürich blieb sie immer mit dem Solothurner Kunstleben verbunden und hat sich für künstlerische Anliegen und Aktivitäten engagiert.
Sie ist eine der bedeutenden zeitgenössischen Künstlerinnen im Bereich der plastischen Gestaltung, der Objektkunst und der Malerei aus unserem Kanton und unserer Stadt. Ihre künstlerische Arbeit findet weit über die Kantonsgrenzen Beachtung und Anerkennung. Von ihr sind Objekte an zahlreichen Gebäuden in der ganzen Schweiz zu sehen. So hat sie unter anderem das Farbkonzept für die Renovation des Oltner Stadttheaters gestaltet.
Rhaban Straumann ist 1972 in Olten geboren und aufgewachsen. Nach der Höheren Pädagogischen Lehranstalt in Zofingen bildete er sich zum Theaterpädagogen weiter, um sich anschliessend an der Comart, Schule für Theater, Mime und Tanz, in Zürich zum Schauspieler ausbilden zu lassen. Seit 1998 ist Rhaban Straumann in kleineren und grösseren Theaterprojekten als Schauspieler, Autor, Initiant oder Regisseur mit Erfolg unterwegs und mit vielen Produktionen in der freien Theaterszene aktiv. Dazu gehören Produktionen wie Amor, Venus und Koller (2003), Krabat (2004), Jour fixe (2005), Genmobbing, Strohmann-Kauz und seit 2007 Nachtfieber, die Show nach Zehn. Für seine Leistungen bekam Rhaban Straumann 2004 einen Werkjahrbeitrag des Kantons Solothurn. Besonders hervorzuheben ist auch das grosse Engagement von Rhaban Straumann für und in seiner Heimatstadt Olten, der er bis heute treu geblieben ist.
Seit über 30 Jahren setzt sich das Ensemble Concentus Musicus Olten mit grosser Hingabe und Kontinuität für die historische Aufführungspraxis Alter Musik ein. In höchster musikalischer Qualität und mit technischer Perfektion gelangen in seinen sorgfältig gestalteten Programmen bekannte wie auch weitgehend unbekannte Werke aus dem Barock bis zur Klassik zur Aufführung. Gespielt wird in unterschiedlicher Besetzung auf originalen oder kopierten historischen Instrumenten. Jedes Programm bildet inhaltlich und musikalisch eine Einheit und ist einem bestimmten Thema gewidmet. Moderation und Darbietungsform werden dabei speziell auf die ausgewählte Musik abgestimmt und damit in einen historischen Kontext gestellt. Musik, Text, Tanz oder Choreografie werden so in idealer Weise verbunden und dem Publikum näher gebracht. Für sein vielfältiges musikalisches Wirken konnte der Concentus Musicus Olten 1981 einen Förderpreis der Stadt Olten und 1996 einen Auszeichnungspreis für Musik vom Kanton Solothurn entgegennehmen.
Förderpreis für Stephan Fröhlicher
Ein Förderpreis der Stadt Olten wird an den Oltner Musiker Stephan Fröhlicher, geboren am 29. März 1987, verliehen. Er liess sich durch seinen Vater schon sehr früh für die Trompete begeistern. Bei ihm erhielt er dann auch mit sechs Jahren seinen ersten Unterricht. Danach besuchte er die Städtische Musikschule Olten, wo er von Fritz Steffen unterrichtet wurde. Von 1998 bis 2005 besuchte er Trompetenunterricht an der Musikakademie Basel bei Urban F. Walser, wo er 1999 in die Aufbauklasse aufgenommen wurde. Dort wurde ihm von Paul Ragaz und John P. MacKeown auch Musiktheorie vermittelt. Nebenbei nahm er auch private Klavierstunden bei Roman Wyss in Olten.
Der klassische Unterricht, den er von Urban F. Walser erhielt, führte ihn in verschiedene kleinere und grössere Orchester und kammermusikalische Formationen. Auch wurden ihm vermehrt solistische Auftritte im Raum Basel/Olten/Aarau ermöglicht. Am Schweizeri-schen Solisten- und Ensembles Wettbewerb (SSEW) in Langenthal erreichte er 2003 den 3. Rang, ein Jahr darauf durfte er den Siegerpreis entgegennehmen. Während zehn Jahren spielte Stephan Fröhlicher im Familien-Ensemble „Trio Crescendo“. Seine momentane kammermusikalische Tätigkeit betreibt er bei „Olten Brass“ und „Die Basler Bachtrompeter“. Neben seiner Funktion als Zuzüger in verschiedenen Orchestern wirkt er regelmässig im Stadtorchester Olten und im Langenthaler Jugendorchester „La Pianta“ mit. Seit 2005 spielt er in der Funk/Soul/Rock’n’Roll Band „Strawberry JAM“ und tritt in diversen Jazzbands wie „jazzimulanten“ oder der „Oltner Big Band“ als Trompeter/Flügelhornist auf. Im Herbst 2006 begann er an der Musikhochschule Luzern das Studium an der Jazz-Abteilung mit dem Hauptfach Trompete bei Peter Schärli, nachdem er dort den einjährigen Vorkurs absolviert hatte.
Für besondere Verdienste um Stadt und Region Olten werden zudem in Form einer Plastik Ehrengaben überreicht an Dr. Karl Frey, Olten, für seine Wetteraufzeichnungen, das Theaterstudio Olten als Organisator von Theateraufführungen sowie an die Oltner Martins Galerie für ihre Ausstellungstätigkeit
Die öffentliche Feier im Stadttheater beginnt um 10 Uhr und wird umrahmt von „Olten Brass“. Durch das Programm führt Christof Schelbert, Präsident der Kulturförderungskommission. Im Anschluss findet ein öffentlicher Apéro im Konzertsaal statt.