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Zeitreise machte im Bahnhof Olten Halt
Stadtpräsident Ernst Zingg betonte in seiner Begrüssung, die Eisenbahn habe der Dreitannenstadt enormen Aufschwung gebracht: Von 1856 bis 1906 - das Jahr, welches auf der Zeitreise der Station Olten zugeteilt wurde - habe sich die Bevölkerung von knapp 1700 Personen auf über 8500 mehr als verfünffacht. Olten sei zu einer blühenden Industriestadt geworden mit Betrieben der Branchen Metallverarbeitung, Schuhe, Bekleidung, Chemie, Nahrunsmittel und Fahrzeuge. Die Eisenbahn habe die letzten 150 Jahre in der Dreitannenstadt geprägt und im Wohnbau, in der Wirtschaft, im Kultur-, Sport- und Gesellschaftsleben Spuren hinterlassen, die Olten keineswegs missen möchte und schon gar nicht verleugnen wolle.
Heute habe Olten, eine Stadt mit 17'300 Einwohnerinnen und Einwohnern, weitere grosse Pläne: Olten solle zum wichtigsten Standort für zentrale Dienste Schweiz werden und zum besten Standort für städtisches Wohnen im Mitteland. Für beide Ziele sei die Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr entscheidend. Olten rechne mit der Bahn, aber auch die Bahn dürfe weiterhin auf die Stadt Olten zählen, so Zingg.
"Stunde Null" in Olten
Der Hauptakt des Eisenbahnjubiläums finde in Olten statt - wie es sich gehöre, hielt Hansjörg Hess, Leiter SBB Infrastruktur, in seiner Ansprache fest: «Olten ist ein Synonym für Eisenbahn». Hier befinde sich gleichsam das Herz der Bahn; die Züge würden «gepumpt» und in alle Himmelsrichtungen geschickt. Zu Spitzenzeiten halte im Bahnhof jede Minute ein Zug, pro Tag seien es 1100. «Zehntausende von Bähnlern sind in den vergangenen 150 Jahren nach Olten gezogen, um sich ein Auskommen zu verdienen. Heute bietet die SBB in Olten rund 1400 Arbeitsplätze an.»
Der Redner warf auch einen Blick nach vorn: «Der Bahnhof Olten wird sich weiterentwickeln.» Die Strecken Richtung Zürich und Basel seien so stark belastet, dass bei der Einfahrt in den Bahnhofbereich so genannte Enflechtungswerke gebaut werden müssten. Zum Schluss klärte Hess ein «kleines Missverständnis». Zu Unrecht spreche man vom «Kilometer-Null-Stein», der beim Gleis 12 daran erinnert, dass das Eisenbahnnetz anfänglich von Olten aus vermessen wurde. Dies sei eigentlich falsch, weil man damals noch gar nicht mit Kilometern gerechnet habe, sondern mit Wegstunden. So müsse man eigentlich vom «Stunde-Null-Stein» sprechen.
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