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Oltner Briefmarke: Siegersujet auserkoren
Es freue ihn natürlich, dass der Philatelistenverein Olten mit dem Thema „150 Jahre Eisenbahnstadt“ – gegen harte Konkurrenz – den Tag der Briefmarke 2006 vom Verband Schweizerische Philatelistenvereine zugesprochen erhalten habe, erklärte dessen Präsident Reinhold Huber bei der Begrüssung. Dies mache es erst möglich, dass die Stadt Olten zum ersten Mal eine Briefmarke erhalte, die im Übrigen am 21. November 2006 mit dem passenden Sonderstempel erscheinen werde.
Beispiellose Entwicklung
In seiner Kurzansprache erklärte Ständeratspräsident Rolf Büttiker, noch keine zehn Jahre seien vergangen seit den Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag des modernen schweizerischen Bundesstaates; am 10. Juni 2005 habe die Stadt Olten des 150. Todestages ihres ersten Bundesrates Josef Munzinger gedacht und dieses Jahr stehe im Zeichen des Jubiläums „150 Jahre Eisenbahn in Olten“. Dass sich die Jubiläen in letzter Zeit derart häuften, sei kein Zufall: Der Beginn des Eisenbahnzeitalters stehe in unmittelbarem Zusammenhang mit der Gründung unseres Bundesstaates, zu welcher der Oltner Josef Munzinger entscheidend beigetragen habe. Für Olten bedeutete die Eröffnung des Bahnbetriebs den Beginn einer beispiellosen Entwicklung vom unscheinbaren Provinzstädtchen mit rund 1600 Einwohnerinnen und Einwohnern zum modernen Wirtschaftspol.
Die Stadt Olten sei in der ganzen Schweiz bekannt – das heisst ihr Name und allenfalls ihr Bahnhof seien bekannt. Und oft seien die Schlagzeilen über Olten nicht die besten und bestätigten scheinbar Pauschalurteile, die schwierig aus den Köpfen wegzubringen seien. Eine eigene Briefmarke hingegen – und erst noch eine zur Eisenbahnstadt Olten – werde diese positiv in die Schlagzeilen bringen, betonte Rolf Büttiker, der seinerseits die kreative Leistung der Kunstschaffenden aus der Region würdigte.
Eisenbahn prägte Stadt Olten
Was wäre Olten ohne die Eisenbahn, fragte Stadtpräsident Ernst Zingg am Enthüllungsakt, der einen wichtigen Teil des Eisenbahnjubiläums bilde. Eine interessante, aber letztlich nur spekulativ zu beantwortende Frage, gab er sich selbst zur Antwort. Viel leichter falle einem die Feststellung, was die Stadt Olten mit der Eisenbahn darstellt: ein überregionales Zentrum mit einer dank den exzellenten Verkehrsverbindungen einzigartigen Lage, welche die Stadt für die Rolle des Standorts für zentrale Dienstleistungen für die Schweiz sowie für städtisches Wohnen im zentralen Mittelland geradezu prädestiniere.
Die Oltner Pioniere des Eisenbahnzeitalters hätten die Zeichen ihrer damaligen Zeit erkannt und ihre historische Chance gepackt. Trotz grosser Ängste in verschiedenen Kreisen der Bürgerschaft hätten sie – mit bescheidenen Mitteln – die Basis für eine Entwicklung vom unscheinbaren Provinzstädtchen zum modernen Standort für Wohnen, Arbeiten und Leben gelegt. Die Eisenbahn habe die letzten 150 Jahre in der Dreitannenstadt geprägt und im Wohnbau, in der Wirtschaft, im Kultur-, Sport- und Gesellschaftsleben Spuren hinterlassen, die Olten keineswegs missen möchte und schon gar nicht verleugnen wolle. Das Prädikat „Eisenbahnerstadt“, das in der Aussensicht lange für ein wenig rückständig oder gar minderwertig verwendet worden sei, erfülle die Behörden uns nach wie vor mit Stolz: Die Eisenbahn gebe vielen Menschen aus Stadt und Region hoch qualifizierte Arbeit und die Qualität ihrer Verbindungen verleihe einmalige Trümpfe im rauen Wettbewerb der Standorte.
Auf eigene Kraft besinnen
Es sei deshalb nicht mehr als richtig, dass das Jubiläum „150 Jahre Eisenbahn in Olten“ ausgiebig gefeiert und gleichzeitig eine Rückbesinnung auf die eigene Kraft stattfinde: Im Jahre des Eisenbahnjubiläums mache sich Olten im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens „Olten 2020 – für eine l(i)ebenswerte Stadt“ auf, den Weg in die Zukunft im Dialog mit der Bevölkerung zu skizzieren. Mit dem klaren Ziel, die Lebensqualität im weitesten Sinne und das Image der Stadt zu verbessern, und mit dem festen Versprechen, dass die Stadt ihre gute Ausgangslage als „Eisenbahnstadt“ auch weiterhin und in noch vermehrtem Umfang nutzen wolle.
Wichtig sei es dabei auch, dass der Name der Stadt Olten positiv in unser Land hinausgetragen werde. Dazu trage sicher auch die neue Briefmarke bei, die von der Stadt Olten ein liebenswertes, menschliches Bild zeichne.