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Stadtrat beantragt zusätzliche personelle Ressourcen
Neben der Fachstelle Kultur, die per Mitte 2025 bei der Stadtverwaltung Olten eingerichtet werden soll, legt der Stadtrat dem Gemeindeparlament im Rahmen des Budgets 2025 weitere Anträge für zusätzliche personelle Ressourcen vor, um übergeordnete Auflagen zu erfüllen und die Dienstleistungen der Verwaltung für die Bevölkerung zu verbessern: Sie betreffen die Bereiche Arbeitssicherheit und Feuerwehr, Werterhaltung Hoch- und Tiefbauten, Sportkoordination, administrative Unterstützung für die Primarschulstandorte und die Personaladministration bei der Direktion Bildung und Sport sowie diverse Stellen bei der Sozialregion.
Auflagen bei Arbeitssicherheit und Feuerwehr erfüllen
Die gesetzlichen Vorgaben im Bereich der Arbeitssicherheit werden aktuell bei der Stadtverwaltung nicht oder nur zu einem geringen Teil eingehalten. Es fehlen sowohl die Grundlagen wie ein Leitbild, aber auch Ressourcen und Massnahmenpläne für die konkreten Umsetzungen und entsprechende Schulungen. Dies hat auch ein Audit aufgezeigt, das die schweizerische Unfallversicherung (Suva) im September 2023 bei der Stadtverwaltung durchgeführt hat. Der Bereich Arbeitssicherheit, für den aktuell keine personellen Ressourcen zur Verfügung stehen, soll daher neu mit 30 Stellenprozenten organisiert werden.
Im Bereich der Feuerwehr kann die Einhaltung der Hilfsfristen – nach schweizerischen Vorgaben muss ein Löschfahrzeug innert 10 Minuten nach der Alarmierung mit Besatzung vor Ort sein – von der Feuerwehr Olten derzeit oftmals nicht eingehalten werden; ein weiterer Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin im Anstellungsverhältnis neben den bestehenden 250 Stellenprozenten würde die Einhaltung der Hilfsfristen markant verbessern, da diese Person bei Einsätzen während der Arbeitszeit zusätzlich sofort verfügbar ist. Es kommt hinzu, dass zusätzliche Aufgaben im Bereich der Ausbildung, Einsatzplanung, Brandschutzschulungen, Textilreinigungen und Beschaffungen die bestehenden Mitarbeiter in einem hohen Ausmass belasten und mit den aktuellen Stellenprozenten nicht erfüllt werden können. Daher wird eine Stellenanpassung um 70% beantragt. Die Stellenkombination mit der Arbeitssicherheit erlaubt eine hohe Präsenz, die beiden Teilen zugutekommt.
Ressourcen für komplexe Bauprojekte
Für die Direktion Bau beantragt der Stadtrat je eine Projektleiterstelle 100% Hochbau und Tiefbau. Es gilt die langjährigen und komplexen Bauprojekte wie z. B. Neuer Bahnhofplatz Olten, Stadtteilverbindungen, Ausbau der Schulanlagen und die Sanierung wichtiger städtischer Hochbauten zu sichern. Die Projektleitung ist jeweils von grosser Bedeutung für den sorgfältigen Umgang mit öffentlichen Investitionen. Bei Bauvorhaben nimmt die Komplexität zu, parallel dazu steigt der Betreuungsaufwand für die Projektleitenden kontinuierlich an. Eine Ressourcenknappheit wirkt sich direkt auf die Projektrisiken aus und kann Kostenfolgen, Mängel in der Ausführung respektive im Einbezug der Nutzenden zur Konsequenz haben. Damit die Projektentwicklung der neuen Bauten und Anlagen und die Werterhaltung der Infrastruktur langfristig sicherstellt werden kann, sind zusätzliche Ressourcen für die Aufgaben der Projektleitung Hoch- und Tiefbau bereitzustellen.
Anforderungen im Sportbereich erfüllen
Auch im Bereich «Sport» sieht sich die Stadt Olten mit stetig steigenden Erwartungen und Herausforderungen konfrontiert. Die Anforderungen der Sportvereine haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die Vereine erleben einen Mitgliederzuwachs, was zu Mehrbedarf an Trainings- und Wettkampfkapazitäten führt. Die hohe Nachfrage führt zu einem Verteilkampf zwischen den Sportvereinen und dadurch zu einem grossen Abstimmungsbedarf. Gleichzeitig konnten aufgrund fehlender Ressourcen in den letzten Jahren wichtige Grundlagen nicht erarbeitet und die Weiterentwicklung des Bereichs «Sport» nicht vorangetrieben werden. Aus diesen Gründen soll die aktuell bis Ende 2024 befristete Stelle «Sportkoordination» mit einem Pensum von 60% ab dem 1. Januar 2025 unbefristet weitergeführt werden.
Schulleitungen entlasten
In der Direktion Bildung und Sport stehen für die Schüleradministration, die Personaladministration und die administrative Unterstützung der Schulstandorte aktuell insgesamt 120 Stellenprozente zur Verfügung. Sowohl die externe Schulevaluation aus dem November 2023 als auch eine externe Organisationsanalyse aus dem Februar 2024 zeigen auf, dass im Bereich der administrativen Unterstützung der Schulstandorte und der Personaladministration Ressourcen fehlen. Daher müssen die Schulleitungen Aufgaben übernehmen, die durch das Direktionssekretariat effektiver und effizienter erbracht werden könnten, was zu hohen Plusstundensaldi bei den Schulleitenden führt. Auch die Empfehlungen des Verbandes der Solothurner Einwohnergemeinden (VSEG) und des Verbandes Schulleiterinnen und Schulleiter Solothurn (VSL SO) für die Dotierung der Stellen in den Bereichen der Schulleitungen, des Schulsekretariats und des Verwaltungsaufwandes aus dem Jahr 2018 zeigen auf, dass der Schule Olten in der Schulverwaltung aktuell zu wenig Ressourcen zur Verfügung stehen. Aus diesen Gründen sollen die Pensen für die administrative Unterstützung und die Personaladministration ab 2025 um insgesamt 120% erhöht werden.
Sozialregion: mehr Ressourcen zur Qualitätssteigerung
Handlungsbedarf besteht laut Stadtrat auch bei der Sozialregion. Beim Amt für Kindes- und Erwachsenenschutz liegt die aktuelle Fallbelastung mit 569 Mandaten über dem oberen definierten Wert von 75 Mandaten pro 100 Stellenprozente. Aus diesem Grund beantragt der Stadtrat nun 50 Stellenprozente zur Reduktion der Fallbelastung auf unter 75 Mandate und 10 Stellenprozente zur Übernahme von extern ungenügend geführten Mandaten. Mit einer zusätzlichen Mandatsführung braucht es weitere administrative Unterstützung im Bereich Buchhaltung, Post, Sozialversicherungen, Steuervorbereitungen im Umfang von 50 Stellenprozenten.
Die beiden Co-Leiter/innen führen in einem Pensum von 120 Stellenprozenten das Sozialamt mit einem Team von 23 Personen mit insgesamt 1580 Stellenprozenten; die Führungsspanne liegt damit bei 19 Personen pro Vollzeitstelle. Entsprechend hoch ist die Anzahl an Plusstunden. Die Arbeiten mit dem Leitorgan der Sozialregion Olten wurden im September 2022 aufgenommen. Dieses fordert die Prüfung von 60 Fällen in einem ausgewählten Segment und daraus folgend soll ein systematisches Qualitätsmanagement aufgebaut werden. Hier soll es insbesondere zu regelmässigen Fallüberprüfungen kommen. Die Begleitung und der Aufbau eines solchen Prozesses erfordern Leitungsressourcen.
Im Bereich Flüchtlings- und Asylbereich werden rund 200 Fälle in gesamthaft 180 Stellenprozenten durch vier Personen geführt. Der Bereich hatte im Jahr 2023 und 2024 unter anderem mit schweren Erkrankungen, Todesfällen wegen mangelnder medizinischer Unterstützung im Heimatland und Prostitution im Wohngebiet zu kämpfen. Aktuell besteht die Vorgabe, die ukrainischen Flüchtlinge nochmal deutlich mehr in den Arbeitsprozess zu bringen. Die Arbeit darf als anstrengend bezeichnet werden und der Fallschlüssel ist mit über 110 Fällen pro Vollzeitpensum sehr hoch. Auch hier sind die Ressourcen zu knapp und soll mit einer Erhöhung eine schnellere Integration ins Arbeitsleben erzielt werden. Daher beantragt der Stadtrat je 20 Stellenprozente für die Teamleitung Intake sowie Asyl- und Flüchtlingswesen. Die entsprechenden Ressourcen werden bei der Amtsleitung frei, welche sich stärker auf das Thema Qualitätsmanagement fokussieren kann.