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Hauptübung 2004: Fahrzeuge und Mannschaft einsatzbereit
Im Anschluss an eine kurze Begrüssungsrede konnten alle Fahrzeuge frei besichtigt werden. Besonderes Interesse galt den grossen Fahrzeugen wie z.B. dem Tankklöschfahrzeug, Rüstwagen oder dem Wechselladefahrzeug, währenddem bereits die ersten Besucher sich dem Apéro beim Feuerwehrverein "Roter Hahn" zu wandten.
Der offizielle Teil mit dem Jahresrückblick fand dann im Hotel Arte statt. Kdt Fehlmann durfte rund 120 Anwesende begrüssen. Erstmalig eingeladen waren auch ehemalige Feuerwehrkameraden, welche allesamt 20 Dienstjahre für die Feuerwehr leisteten und somit in den Besitz einer Wappenscheibe kamen.
Major Charles Fehlmann machte den Auftakt und orientierte die Anwesenden über den Übungsbetrieb und die Aktivitäten im laufenden Jahr. Anschliessend übergab er das Wort den Ressortverantwortlichen. Oblt Romeo Costeggioli stellte die Ausbildungsgruppe vor. Darin werden Neueingetretene während einem Jahr im Feuerwehr-Handwerk ausgebildet. Costeggioli stellte fest, dass die Rekrutierung in einem Zentrumsort wie Olten immer schwieriger wird, da das Freizeitangebot sehr reichhaltig sei. Trotzdem gelinge es der Feuerwehr zur Zeit noch, genügend neue Feuerwehrleute zu finden. Eine Verbesserung werde bestimmt mit der projektierten Einführung der Jugendfeuerwehr auf das Jahr 2006 hin erreicht.
Oblt Daniel Moor zeigte die interessante Aufgabe des Atemschutzdienstes auf. Heutzutage sei nahezu kein Einsatz mehr ohne Atemschutzgerät möglich, bei dem Rauch oder gefährliche Stoffe vorkommen. Eine gute Ausbildung sei für die Sicherheit der Feuerwehrleute von grosser Wichtigkeit.
Dies wurde auch im Vortrag von Oblt Peter Sager, Ressortverantwortlicher Schadendienst (Chemiewehr), bewusst. Hier wird mit gefährlichen Stoffen für die Umwelt gearbeitet. Ohne Schutz der Atemwege geht es auch hier nicht. Als Schadendienststützpunkt verfügt die Feuerwehr Stadt Olten daher über ein entsprechendes Fahrzeug, welches vom Kanton Solothurn zur Verfügung gestellt wird. Die Zusammenarbeit mit Nachbarwehren wird daher gross geschrieben. Deshalb übt die Feuerwehr an einer der nächsten Übungen diese Abläufe.
Der Strahlenschutzdienst habe keine Mittel, um ein Unglück in einem Atomkraftwerk wie Gösgen einzudämmen. Jedoch sei man für Transportunfälle im Strassenverkehr oder in der Medizin ausgerüstet. In diesem Jahr konnte die kleine Spezialistentruppe gleich fünf Kameraden zu Strahlenschutz-Spezialisten ausbilden, zwei davon sogar zu Strahlenschutz-Offizieren.
Die wohl am häufigsten in der Öffentlichkeit zu sehende (und hörende) Truppe in der Feuerwehr Olten seien wohl die "Motorwägeler", sprich der Motorwagendienst. Hierzu zählen im Augenblick 16 Feuerwehrangehörige, welche die 12 Fahrzeuge und 6 Anhänger sicher an den Einsatzort und wieder zurück bringen. Dazu üben die Chauffeure nicht nur das sichere Fahren im Strassenverkehr - unter anderem bilden sie sich auch in Verkehrssicherheits-Kursen weiter - sondern auch in der Bedienung der Gerätschaften.
Über das vergangene Einsatzgeschehen orientierte Wm Markku Borner die Anwesenden. Das Jahr 2004 sei bis heute ein durchschnittliches Jahr. Bis heute mussten 304 Einsätze bewältigt werden. Daraus ergibt sich rein rechnerisch rund alle 25 Stunden ein Einsatz. 3'030 Einsatzstunden sind geleistet worden, was Kosten von Fr. 76'802.50 ausgelöst hat. Die grössten Einsätze waren sicherlich die beiden Verkehrsunfälle auf Hauptstrasse T5 zwischen Hägendorf und Egerkingen, ein Heustockbrand in Gunzgen sowie die Brände an der Tannwaldstrasse 44, Haslistrasse 111 sowie Solothurnerstrasse 329.
Kdt Charles Fehlmann gedachte anschliessend mit einer Schweigeminute der verstorbenen Feuerwehrkamerad(inn)en in aller Welt, welche bei Einsätzen und Uebungen ihr Leben verloren haben, besonders auch des kürzlich verstorbenen Feuerwehrkameraden Thomas Graf.
Beförderung, Ehrungen und Austritt
Kdt Charles Fehlmann befördert auf den 1.1.2005 Sdt Dominik Mathys zum Wachtmeister. Er hat den Gruppenführerkurs 31 in diesem Jahr erfolgreich bestanden. Doris Rauber gratulierte ihm und wünscht ihm viel Erfolg als Gruppenführer.
Für 20 Jahre Feuerwehrdienst werden mit einer Wappenscheibe gleich zwei Feuerwehrkameraden geehrt. Es sind dies Oblt Romeo Costeggioli und Hptm Rolf Biedermann. Für Biedermann bedeutet die heutige Hauptübung auch zugleich die letzte Hauptübung als Chef des Pikett 1. Er wird auf den 31.12.2004 mit dem Feuerwehrdienst aufhören. Stadträtin Doris Rauber und Charles Fehlmann bedankten sich bei ihm für die vielen Übungs- und Einsatzstunden und sein Engagement für die Feuerwehr Stadt Olten.
Doris Rauber richtete ihre Dankesworte an die Mannschaft, welche einen guten Ausbildungsstand habe. Probleme würden mit Elan in Angriff genommen, so auch die neue Führungsstruktur im «ruhenden Dienst» (also Nicht-Einsatzdienst), die unter der Leitung von Franco Giori geschaffen wurde. Spontan wendete sich auch Gemeineparlamentspräsident Markus Ammann an die Anwesenden. Bis zum heutigen Tag hatte er noch nicht viel am Hut mit der Feuerwehr, ausser vielleicht mit der Feuerwehrsteuer. Heute konnte er sich jedoch überzeugen, dass die Feuerwehr Stadt Olten sorge zum Material und zu ihren Fahrzeugen trage. Das grosse finanzielle Kapital, welches ja auch durch die Politik im Namen der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werde, sei in Oltens Feuerwehr in guter Hand. Er sei davon überzeugt, dass auch die Beschaffung der neuen Autodrehleiter unter diesem Aspekt gut über die Runde gehen und auf wenig Widerstand treffen wird.
Der Abend klang bei traditionellen «Berner Platte» und guten Gesprächen gemütlich aus.
mbo