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Bildgeschenk für die Stadt Olten
Marcel Berlinger erlernte das Metier des Typografen und besuchte die Kunstgewerbeschule in Basel. Das Tätigkeitsgebiet des Typografen, Grafikers und Gestalters begleitete ihn seither ebenso wie das künstlerische Schaffen als bildender Künstler, als Maler und Zeichner. Prägende Bekanntschaften waren zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn der Maler und Lehrer Willy Jeltsch in Olten und später die jahrzehnte lange Freundschaft mit dem Dichter Wolfgang Hidesheimer, den er in seiner Wahlheimat im Puschlav kennen lernte. Seinem beruflichen und malerischen Ursprung blieb Marcel Berlinger bis heute treu, auch wenn sich Format und Ausdrucksform stetig wandelten und weiter entwickelten. Aus einem inneren oder äusseren Auslöser heraus, aus einer Beobachtung in der Natur, aus einer Formentdeckung, aus der Faszination über ein Schriftstück, einem gefundenen Zeichen oder aus der inneren Befindlichkeit heraus entstanden im Lauf der Jahre eine riesige Anzahl von Werken als Farb- und Formkompositionen mit hinterlegten, hineingewobenen oder als Akzente gesetzten Spuren und Strukturen. Die Palette des künstlerischen Vokabulars reicht dabei vom Expressiven, Gestischen über die meditative, rhythmische Wiederholung oder die kaligrafisch sicher gesetzte Spur bis hin zum erarbeiteten, erkämpften Gleichgewicht der Bildkräfte, ja zuweilen fast zur Monochromie. Der existenzielle Duktus in Marcel Berlingers Arbeiten, gepaart mit dem gekonnten Umgang mit den elementaren bildnerischen Mitteln und dem schichtweisen Aufbau des Farbkörpers mit seinen Überlagerungen und Übermalungen machen die Spannung, das Berührende der Werke aus. Es sind Konzentrate intensiver gestalterischer und inhaltlicher Auseinandersetzung, die uns in Form von Bildern zum Lesen, zum eigenen Erleben einladen.