An einer Medienkonferenz vom 18. März 2004 legten die drei Stadtpräsidenten Marcel Guignard (Aarau), Ernst Zingg (Olten) und Urs Locher (Zofingen) die Beweggründe für diese Vernetzung dar. Mit der vorliegenden Absichtserklärung zur Kooperation im Raum Aarau-Olten-Zofingen im Rahmen der Netzstadt Mittelland „Aarolfingen“ machten die drei Städte als Leader für die jeweiligen Agglomerationen den ersten Schritt zur Bewältigung der Probleme, die nicht mehr von jeder einzelnen Stadt und deren Umfeld alleine gelöst werden könnten, betonten die drei Stadtvertreter. Die Aufgabenbewältigung im Verbund bedeute, dass sich mehrere kleinere Regionen zusammenschlössen zu einer grösseren, innerhalb derer nach Synergien in den drei zentralen Bereichen Leben, Wohnen und Arbeiten gesucht werde und die vorhandenen sowie neue erforderliche Angebote und Leistungen auf einander abgestimmt würden – Zusammenschlüsse, die im Übrigen auch vom Bund mit seiner Agglomera-tionspolitik klar befürwortet würden und zu einer neuen Einteilung der Schweiz mit beweglichen Grenzen führen könnten. Der vom Bund, das heisst vom Bundesamt für Raumentwicklung, bereits als Grossagglomeration anerkannte Raum Aarau-Olten-Zofingen zwischen den grossen Zentren Zürich, Basel und Bern mit seinen rund 200'000 Einwohnerinnen und Ein-wohnern biete sich für diesen Kooperationsansatz geradezu beispielhaft an: Er könne sich nur mit vereinten Kräften und mit einer klaren Ausrichtung als Wirtschafts- und Lebensraum im Wettbewerb mit diesen Ballungszentren behaupten, wobei ihm die verkehrsmässig sehr günstige Lage sehr entgegen komme.
Im Bereich Leben stehen dabei laut den drei Stadtoberhäuptern die zunehmend finanzintensiven Kernaufgaben Kultur, Freizeit und Sport mit technisch immer aufwändigeren Anlagen im Vordergrund. Im Bereich Wohnen gehe es darum, mit einem Angebot an verschiedensten Wohnformen Interessierte in den Raum Aarau-Olten-Zofingen zu locken. Aber auch im Bereich Arbeiten müsse es künftig darum gehen, sich auf dem engen Raum der Netzstadt Mittelland nicht zu bekämpfen, sondern gemeinsame „Akquisition“ zu betreiben. Konkret zur Diskussion stehen – neben den diversen Verkehrsthemen wie Entlastung Region Olten, Ostumfahrung Suhr, Eigentrassierung WSB zwischen Aarau und Suhr sowie Wiggertalstrasse/Aareübergang – zurzeit die Themenbereiche Sportstätten (Eissport), Kultur (Koordination) und Wohnen (Förderung des Potenzials an Wohnqualität).
Damit die entsprechenden Vorhaben gelingen – wie dies beispielsweise bereits beim Tarifverbund für den Öffentlichen Verkehr und bei der gemeinsamen Eingabe für das Briefpostzentrum im Raum Aarolfingen der Fall war und ist – und das Ganze sich nicht in schönen Worten und viel Papier erschöpft, müssen laut den drei Stadtvertretern aber auch die Kantone als übergeordnete Ebene involviert werden, wie dies im vorliegenden Fall durch die Plattform Aargau-Solothurn (Paso) geschieht. Als Vision wäre dabei im Idealfall eine Steuerharmonisierung zwischen den betroffenen Kantonen oder Regionen ins Auge zu fassen.