Inhalt
Postulat Iris Schelber-Widmer (GO/JA) und Mitunterzeichnende betr. Tageslicht im Parlamentssaal/Beantwortung
- Geschäftsart
- Bericht und Antrag
- Datum
- 22. November 2007
- Beschreibung
- Am 24. Mai 2007 wurde im Gemeindeparlament von Iris Schelbert-Widmer und Mitunterzeichnende der Fraktion Grüne / Junge Alternative ein Postulat mit folgendem Wortlaut eingereicht:
«Tageslicht im Parlamentssaal
Der Stadtrat wird gebeten zu prüfen, ob, wie und mit welchem finanziellen Aufwand Fenster in den Gemeindeparlamentssaal eingebaut werden können.
Begründung:
Olten hat einen schönen Parlamentssaal, dem leider das Tageslicht fehlt. Dies wird von all denen, die sich darin aufhalten und darin arbeiten müssen, besonders in den Jahreszeiten Frühling bis Herbst bedauert.
Durch das fehlende Tageslicht wird die Atmosphäre des Saals vor allem in der wärmeren Jahreszeit als wenig erbauend empfunden und lange Sitzungen sind nicht nur wegen der Komplexität der Geschäfte oft mühsam. Dazu kommt, dass auch die Beleuchtung nicht viel zum guten Klima beiträgt.
Fenster, und wenn sie auf Grund der Architektur nur weit oben möglich wären, würden dem Saal und dem Arbeitsklima darin gut tun.»
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Stadträtin Silvia Forster beantwortet das Postulat im Namen des Stadtrates wie folgt:
Der Ratsaal wurde von den damaligen Verfassern W. Frey & A. Egger Architekten, bewusst symmetrisch mit einem trapezförmigen Grundriss, welcher eine günstige halbkreisförmige Sitzanordnung gestattet, gestaltet. Eine nach hinten ansteigende, heruntergehängte Holzdecke von akustisch günstiger Formgebung, schliesst den Raum nach oben ab. Folgerichtig befindet sich denn auch die Projektionskabine (für Beamer etc.) an der Rückseite des Raumes. Auf natürliche Tageslichtöffnungen wurde dabei bewusst verzichtet.
Der Stadtrat teilt die Meinung der Postulantin, dass Tageslicht zur Verbesserung des Arbeitsklimas beiträgt. Wie jeder Sitzungs- resp. Seminarteilnehmer aus eigener Erfahrung weiss, gibt es jedoch noch diverse andere Punkte, die zu einem schlechten Arbeits- resp. Tagungsklima beitragen können. Dies sind insbesondere folgende (nicht abschliessend!):
· «Akustische» (Klimaanlage, Akustikanlage, Medientechnik, Knarren des Bodens, Geräusche von innen und aussen)
· «Optische» (Lichtqualität, Blendungen, Flimmern der Leuchtstoffröhren, mangelnde Projektionstechnik)
· «Ergonomische» (unbequeme Stühle, fehlende Armlehnen, ungesunde Sitzhaltung)
· «Architektonische» (unzweckmässiger Materialeinsatz, zu niedrige Raumhöhen, unharmonischer Raum, Fenster an den falschen Stellen)
Auf die Fenster wird hier im Sinne der Postulantin etwas vertiefter eingegangen:
Tageslicht gelingt durch Tageslichtöffnungen wie Fenster und Oberlichter in Innenräume. Fenster haben zwei Hauptaufgaben. Sie ermöglichen einen Sichtkontakt zwischen Innen- und Aussenraum und erzeugen bei Tage angenehmes Helligkeitsniveau im Innenraum. Für beide Zwecke müssen Fenster genügend gross sein.
Oberlichter dienen der natürlichen und gleichmässigen Beleuchtung von Innenräumen. Für diesen Zweck müssen Oberlichter genügend gross und gleichmässig in der Dachfläche verteilt sein.
Auf Grund der vorgegebenen Architektur ist der Einbau von neuen Fenster im Ratsaal nur in der ostseitigen Wand (im Rücken der SP-Fraktion) möglich und sinnvoll. Eine symmetrische Anordnung von Fenstern in den beiden Seitenwänden ist nicht realisierbar.
Die Fenster in der ostseitigen Wand würden nur einen Sichtkontakt zwischen Ratsaal und Innenhof (Richtung Lift!) ermöglichen. Auf Grund der Lage würden diese Fenster nur bei Tage und schönem Wetter ein angenehmes Helligkeitsniveau im Ratsaal erzeugen. Da der Ratsaal mehrheitlich am Abend sowie im Winterhalbjahr benutzt wird, kann mit den vorgenannten Fenstern keine ausreichende Helligkeit im Ratsaal durch Tageslicht erzeugt werden und das künstliche Beleuchtungssystem muss bei Benutzung auf jeden Fall eingeschalten werden.
Bei den Renovationsarbeiten des Ratsaals im Jahre 2006 (Gesamtkosten ca. Fr. 390'000.00) wurde auch die Lüftung saniert. Damit ist ein Fenstereinbau für die Funktion «Lüftung» nicht notwendig.
Gestützt auf die geschilderten Erwägungen sind die Kosten für einen Fenstereinbau mit einem geringen Effekt unverhältnismässig, (geschätzt 50'000.— bis 70'000.— Franken).
Auf Grund der Gesamtinteressenabwägung empfiehlt der Stadtrat dem Gemeindeparlament, das Postulat abzuweisen.
Zugehörige Objekte
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