Inhalt
Motion Jonas Hertner (GO/JA) und Mitunterzeichnende betr. Leistungsauftrag für die Stadtbibliothek/Beantwortung
- Geschäftsart
- Bericht und Antrag
- Datum
- 28. September 2006
- Verfasser/Beteiligte
- Jonas *Hertner
- Beschreibung
- Am 7. Dezember 2005 haben Jonas Hertner (Fraktion Grüne/Junge Alternative) und Mitunterzeichnende folgenden Vorstoss eingereicht:
„Der Stadtrat legt im Herbst 2006 dem Gemeindeparlament einen Leistungsauftrag für die Stadtbibliothek per 01.01.2007 vor, in welchem Wirkungs- und Leistungsziele unter Berücksichtigung bibliothekarischer Kennzahlen festgelegt sind.
Begründung:
Die Stadtbibliothek ist eine für die Kultur- und Bildungsstadt Olten wichtige Institution. Unsere Bibliothek wird von professionell ausgebildetem Personal geführt und betreut.
Nachholbedarf zeigt sich jedoch bei folgenden Punkten:
- Das Medienangebot widerspiegelt nicht die aktuelle Medienlandschaft, was Auswirkungen auf die Attraktivität der Bibliothek hat
- Kleine Wochenöffnungszeiten und verminderte Jahresöffnungszeiten
- Keine Klarheit/Definition der Bibliotheksentwicklung und -ausrichtung
- Geringe Medienvielfalt und -nutzung
Mit einem differenzierten Leistungsauftrag, der sich nach schweizerisch anerkannten Kennzahlen richtet, wird eine Grundlage zur Diskussion und Entscheidfindung über den Auftrag der Stadtbibliothek geschaffen. Mit den daraus resultierenden Arbeitsinstrumenten (Benchmark etc.) erhält die Stadtbibliothek ein Führungsinstrument.“
* * *
Im Namen des Stadtrates beantwortet Stadtpräsident Ernst Zingg den Vorstoss wie folgt:
Grundsätzliches:
Beim Vorstoss handelt es sich gemäss Art. 60ff. der Geschäftsordnung des Gemeindeparlamentes der Stadt Olten um ein Postulat, da allfällige Massnahmen, die aufgrund des Vorstosses ergriffen werden, in die Kompetenz des Stadtrates fallen. Ein Leistungsauftrag kann dem Parlament wohl zur Kenntnis gebracht werden, zuständig für die Erarbeitung und Verabschiedung eines Leistungsauftrages ist aber der Stadtrat.
Zum Vorstosstext:
Mit seinem Vorstoss rennt der Motionär weit offene Türen ein: Erstens wurde der Stadtrat bereits im Beschluss des Parlaments vom vergangenen Dezember betreffend Erhöhung des Stellenetats um 50 Stellenprozent aufgefordert, einen solchen Leistungsauftrag vorzulegen. Zweitens hätten die Aufstockung des Stellenetats und die gleichzeitig geforderte Ausweitung der Öffnungszeiten ohnehin dazu geführt, dass die Verantwortlichen der Stadtbibliothek und das Stadtpräsidium zusammen mit externen Fachleuten Aufgabengebiete und -verteilung in
der Stadtbibliothek zu analysieren und in einem Leistungsauftrag festzuhalten. Dieser Leistungsauftrag soll dem Parlament wie gefordert gleichzeitig mit dem Budget zur Kenntnis gebracht werden.
Die in der Begründung vom Motionär aufgeworfenen Behauptungen können indessen schon zum heutigen Zeitpunkt nicht unwidersprochen bleiben:
- Die Stadtbibliothek Olten ist bekannt für ihr sehr aktuelles Angebot und die schnelle Bearbeitung der Neuerscheinungen. Kundenwünsche werden berücksichtigt und sind Teil der Einkaufsstrategie. Bibliotheksbenutzerinnen und -benutzer bestätigen dies immer wieder.
- Die Öffnungszeiten richten sich nach den personellen Ressourcen und werden in Folge der Erhöhung um 50 Stellenprozente nach den Sommerferien wie angekündigt angepasst (33 statt 21 Stunden pro Woche).
- Die Definition und Ausrichtung der Stadtbibliothek ist klar aufgezeigt: Es handelt sich um eine Studien- und Bildungsbibliothek, wie dies im Gemeindeparlament im September 2002 anlässlich der Behandlung der Motion Schoch aufgezeigt wurde.
- In der Stadtbibliothek Olten sind sämtliche Medientypen vertreten, ausser – aus finanziellen Gründen – Comics und Musik-CDs. Selbstverständlich wird das Angebot in allen Abteilungen auf dem neusten Stand gehalten; dies immer im Rahmen der finanziellen und personellen Möglichkeiten. Wesentlichen Anteil daran hat auch der Verein Oltner Bücher Stützen mit finanziellen Beiträgen für Anschaffungen und Veranstaltungen. Was die Mediennutzung betrifft, dürfen Magazinbestände, die zum Teil nicht ausgeliehen werden, nicht mitgezählt werden, da dies zu einem völlig falschen Bild führt.
Mit diesen Vorbemerkungen beantragt der Stadtrat dem Parlament, den Vorstoss als Postulat zu überweisen und zugleich abzuschreiben, da die geforderte Prüfung bereits erfolgt ist. - Fraktion
- Fraktion Grüne Olten
Zugehörige Objekte
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