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Aktiver Personalbestand der RZSO sinkt um bis zu 15 Prozent
Der Kader-Tagesrapport der RZSO Olten fand kürzlichr wegen Corona im Parlamentssaal des Stadthauses statt, um die Abstände besser einhalten zu können. Der Zivilschutz sei glimpflich davongekommen, sagte Zivilschutzkommandant Oberstleutnand Franco Giori zu Beginn des Anlasses. Während der Corona-Pandemie sind alle herkömmlichen Wiederholungskurse und Einsätze zugunsten der Gemeinschaft, zwecks Beibehaltung der Einsatzbereitschaft für die Pandemie, abgesagt worden. Es gab allerdings wegen Corona auch zusätzliche Ernstfalleinsatz-Kurse. So mussten etwa kurzfristig Leute aufgeboten werden, um beim Kantonsspital Olten den Zutritt zum Notfall zu kontrollieren. Insgesamt leistete die RZSO Olten mit 91 Zivilschützern 412 Mannstage. «Die Situation war auch für mich eine Herausforderung», gab Giori zu. Denn der Zivilschutz konnte sich in einer Ernstsituation bewähren. Wie es mit Corona weitergehen wird, dazu wollte Giori keine Prognose abgeben. Er sagte nur leicht demütig: «Wir sind einfach jederzeit bereit.» Jeder Zivilschützer, der wegen der Coronakrise im Einsatz war, erhält zudem ein Pin als Zeichen der Wertschätzung und des Dankes. Die Idee dafür hatte Zivilschutzkommandant Giori, der beim nationalen Zivilschutzverband die Funktion des Vizepräsidenten innehat.
Zum Erstaunen der meisten Kadermitglieder gab der Zivilschutzkommandant zudem bekannt, dass mit dem neuen Bevölkerungsschutzgesetz ab 2021 die Zivilschutzangehörigen bereits mit 36 Jahren (bisher 40) oder insgesamt 245 geleisteten Diensttagen aus dem Dienst entlassen werden können. Dies hat bei der RZSO Olten zur Folge, dass der Ist-Zustand beim Personal von derzeit rund 560 aktiven auf 470 aktive Zivilschützer fallen wird. Der Rückgang beträgt prozentual rund 15 Prozent. In einigen Fachbereichen wie dem Kulturgüterschutz (35 Prozent), bei der Zuweisungsplanung/periodischen Sicherheitskontrolle (32 Prozent) oder der Infogruppe (31 Prozent) fällt der Aderlass aber durchaus höher aus. Giori rechnet damit, dass mit dem geringeren Personalbestand gewisse Leistungen nicht mehr wie bisher erbracht werden können, etwa bei der Anlagenwartung. Zugleich gab der Zivilschutzkommandant bekannt, dass der Kanton ab nächstem Jahr 2021 die verschiedenen Leistungen der RZSO inspiziert. Giori sieht das durchaus als positiv: «Erst die Leistungsaufträge haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind und können.»
Auch das Personelle nahm einen wichtigen Punkt ein. Es war Gioris zweitletzter Stabsrapport mit seiner Kadertruppe. Per Februar 2022 wird er pensioniert. Bisher nimmt sein Kommandantenpensum für den Zivilschutz nur 50 Prozent ein. Er will der Stadt und Region nahelegen, dass sein Nachfolger zu 80 bis 100 Prozent als Zivilschutzkommandant eingestellt wird. «Alles andere ist nicht mehr zeitgemäss und zeitlich nicht mehr machbar», sagt Giori. Zudem sei es mit dem bisherigen Halbpensum schwierig, eine geeignete Person zu finden. Er ist des Weiteren zu 45 Prozent zuständig für die Leitung der Abteilung Ordnung und Sicherheit sowie zu 5 Prozent für die Führungsunterstützung. Bis nächsten Frühling soll die neue Stelle ausgeschrieben sein. Giori gab ebenfalls bekannt, dass sein bisheriger Stellvertreter Major Simon Gerber sein Amt abgibt und Major Thomas Lüthi, Kompanie Kommandant Logistik Zivilschutz und Ortsquartiermeister, diese Funktion übernimmt. Damit ist das Amt neu in den Händen eines Professionellen und nicht mehr eines Milizlers. Weiter will Giori das Modell des Ortskommandanten, welches bei der Fusion mit den 12 Gemeinden damals entstanden ist, auslaufen lassen. Es sei zunehmend schwierig, die entstehenden Lücken zu füllen. «Die Ortskommandanten sind aber einer der Schlüssel gewesen, damit die Fusion der verschiedenen kleineren Zivilschutzorganisationen so reibungslos und mit einer gewissen Gemeindeautonomie über die Bühne ging.» Die Gemeinde hatte damit im grösseren Gebilde noch eine unmittelbare Ansprechperson.