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Musikschule Olten erhält nationale Preisauszeichnung
Bereits seit längerem stand bei den Lehrpersonen der Musikschule Olten die Idee im Raum, den Schülerinnen und Schülern eine Ergänzung zum Einzel-, Gruppen- oder Ensembleunterricht anzubieten. Mit dem neuen Angebot der „Offenen Musikschule“ wird dies nun möglich. Im Schuljahr 2018/19 wurde im Rahmen der Entwicklung ein Pilotprojekt durchgeführt. Die Evaluation durch Schülerinnen, Schüler, Eltern und Lehrpersonen zeigte ein äusserst positives Ergebnis. Die Direktion Bildung und Sport erteilte daraufhin im August 2019 die Zustimmung, das Projekt „Offene Musikschule“ in den Regelbetrieb zu überführen.
Lehrpersonen, welche sich entscheiden, beim offenen Musikschulunterricht mitzumachen, führen zwei- bis sechsmal pro Schuljahr anstelle von Einzelunterricht freitags und/oder samstags offene Musikschultage durch. Sie selbst sind an diesen Tagen als Coaches vor Ort. Die Schülerinnen und Schüler können dadurch über mehrere Stunden an die Musikschule kommen und vielseitige Möglichkeiten in mehreren Räumen nutzen. Gemäss statistischer Auswertung des Pilotprojekts sind die Kinder und Jugendlichen ein bis sieben Stunden vor Ort, durchschnittlich 2.75 Stunden pro Projekttag. Die Unterrichtszimmer werden vielfältig ausgestattet: zum Musizieren, für Musiktheorie, Musikgeschichte oder Rhythmuslehre. Es gibt aber auch die Möglichkeit zu lernen, wie man bei einer Gitarre neue Saiten aufzieht, um sich in einer Gruppe im Blattspiel zu üben oder um sich von fortgeschrittenen Kolleginnen und Kollegen bei musikalischen oder technischen Herausforderungen unterstützen zu lassen. Aktuell bieten acht Lehrpersonen offene Musikschultage an.
Auch der im Herbst 2018 eingerichtete Silent-Room wird an solchen Tagen stark genutzt. In diesem Raum können mehrere Jugendliche gleichzeitig üben, da sie auf elektronischen Instrumenten über Kopfhörer spielen. Dieses Musizierzimmer steht aber selbstverständlich auch im regulären Unterrichtsbetrieb zum Experimentieren offen.
Die „Offene Musikschule“ ermöglicht die Entwicklung von Eigeninitiative und -verantwortung. Sie eröffnet neue, andere, vielseitige Zugänge und Erfahrungen rund ums Musizieren. Sie bietet eine umfassende Förderung von unterschiedlichsten Kompetenzen, welche im Regelunterricht nicht vollumfänglich abgedeckt werden können. Diese Unterrichtsform trägt auch dazu bei, dass aus einzelnen Musikschülerinnen und Musikschülern ein Klassenverband werden kann. Dabei wird auch die gemeinsame Pausenzeit zu einem wichtigen sozialen Faktor.
Dass dieses innovative Projekt von einem ausgewiesenen Fachpublikum am FMB 2020 mit dem Publikumspreis geehrt wurde, ist für die Musikschule Olten eine grosse Anerkennung und motiviert, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Die Preisvergabe am 18. Januar 2020 fand unter Anwesenheit der Lehrpersonen Regula Anderes, Rilijeanne Campbell, Werner Horisberger, Anna Wittmer, Roman Wyss, der Schulleiterin Sandra Rupp Fischer und der Bildungsdirektorin Iris Schelbert statt.