Am 18. November 2004 haben Daniel Schneider (SP-Fraktion) und Mitunterzeichnende folgendes Postulat eingereicht:
„Anregung
Der Stadtrat wird beauftragt, den Versuchsbetrieb und deren Kostenfolge für eine Verbesserung des Fahrplantaktes der Linie 3 und für die erweiterte Buserschliessung des Entwicklungsgebietes Kleinholz zu prüfen.
Kurzbegründung
Einleitung
Viele Beispiele aus der Stadtentwicklung haben gezeigt, dass eine nachhaltige Benutzung des öffentlichen Verkehrs dann einen Vorteil erfährt, wenn neue Wohn- und Arbeitsquartiere rechtzeitig, d.h. vor einer Besiedlung mit effizienten Linien bedient werden.
Im Gebiet Kleinholz sind grössere Bauvorhaben im Gang oder in Planung. Es ist damit zu rechnen, dass mehrer hundert Personen in diesem Quartier wohnen werden. Diesen BewohnerInnen muss von Anfang an eine gute Verbindung zur Innenstadt und hauptsächlich zum Bahnhof geboten werden.
Dass auf der gesamten Linie 3 kein Fahrplanwechsel auf den 12.12. eingeführt werden soll, ist stossend und unzweckmässig. Gerade ältere BewohnerInnen würden eine gute Verbindung vom Kleinholz, vom Fustligfeld und vom Meierhof, nicht nur in den Stadtkern, sondern auch als Anschluss an die SBB schätzen.
Auch für die innerstädtischen Bedürfnisse, gerade im Bereich Jugend- und Vereinsportes wäre eine effiziente Verbindung ins Kleinholz sinnvoll.
Leider fand dieses Anliegen in der aktuellen Fahrplananpassung der BOGG aus, so der Geschäftsleiter der Busgesellschaft, finanziellen Gründen keinen Platz, obwohl dessen Sinn durch die BOGG erkannt wird.
Dem Stadtrat wird angeregt, den Versuchsbetrieb und deren Kostenfolge in Zusammmenarbeit mit Stadtplanungsamt und der BOGG zu prüfen. Dabei darf erwähnt werden, dass nur jener Teil kostenwirksam wird, welcher über das heutige Angebot hinausgeht. Ein Versuchsbetrieb dauert üblicherweise 2-3 Jahre und wird unter noch abzuklärenden Umständen vom Kanton subventioniert.
In diesem Zusammenhang darf auch darauf hingewiesen werden, dass die Stadt Olten als Aktionärin Mitbesitzerin der BOGG ist und im Verwaltungsrat stadträtlichen Einsitz hat.
Ziel
Mit der Einführung einer effizienten Bedienung des Quartiers Kleinholz (Platanen, Erlimatt, Sportsstrasse) schafft die Stadt Olten ein Signal für die Benutzung des öffentlichen Verkehrs. Einer künftigen Belastung der Strassen Hausmattrain und Rötzmatt und allfälligen kostenintensiven Ausbaubegehren kann damit positiv entgegengewirkt werden.
Im Namen des Stadtrates beantwortet Stadtpräsident Ernst Zingg den Vorstoss wie folgt:
Der Stadtrat stimmt mit dem Postulanten überein, dass die Erschliessung des Entwicklungsgebietes Kleinholz, wo derzeit eine Überbauung mit 120, zur Hälfte im Jahr 2005 bezugsbereiten Wohneinheiten im Bau ist, mit dem öffentlichen Verkehr rechtzeitig zu überprüfen respektive vorausschauend zu planen ist. Nicht zuletzt weil davon auch die Verkehrsverhältnisse auf den Zufahrtswegen zur und von der Stadt beeinflusst werden.
Die innerstädtische Buslinie 3 des Busbetriebs Olten Gösgen Gäu (BOGG), die den Meierhof via Bahnhof Olten mit dem Kleinholz verbindet, kann unter den Rahmenbedingungen des Fahrplans 2005 ohne Erhöhung der Betriebsmittel nur einen Linienast optimal an die Bahnanschlüsse anbinden: Mit dem beschlossenen Konzept konnte im vergangenen Dezember ein Taktfahrplan eingeführt werden, der die Bedürfnisse der an dieser Linie liegenden Schulen weitgehend berücksichtigt und den Ast Meierhof an die Zuganschlüsse anbindet; der Linienast Kleinholz hingegen weist mit diesem Angebotskonzept zwar einen Taktfahrplan, aber unattraktive Übergangszeiten zu den meisten Zugsverbindungen auf.
Dies hat berechtigterweise zu – teils massiven – Klagen und Diskussionen bei den Betroffenen, insbesondere Pendlern und Schülern, und zu zahlreichen Eingaben geführt. Der Kanton hat in der Folge zugestimmt, in enger Zusammenarbeit mit dem Busbetrieb Olten Gösgen Gäu und der Stadt Olten eine Verbesserung des Fahrplantaktes zu suchen. Auf Grund von Verhandlungen des Stadtpräsidenten mit dem kantonalen Amt für Verkehr und Tiefbau wurde der Leistungsauftrag 2005 zwischen Kanton und BOGG überprüft und ergänzt, um die angestrebten Verbesserungen zu erreichen. Das Amt für Verkehr und Tiefbau hat dabei gemeinsam mit dem Busbetrieb Olten Gösgen Gäu verschiedene Varianten zur Verbesserung der Zuganschlüsse des Astes Kleinholz der Linie 3 untersucht. Als einzige machbare Variante hat sich dabei eine Taktverdichtung dieses Linienastes (Olten Bahnhof – Kleinholz) in den Hauptverkehrszeiten zum Viertelstundentakt herausgestellt. Hauptelement ist der fahrplanmässige Einsatz eines zweiten Kursfahrzeuges auch in den Nebenverkehrszeiten.
Der BOGG erhielt den Auftrag, dem Kanton, welcher diesem Geschäft laut Aussagen der Herren Dr. Ludwig Dünbier und Rolf Allemann hohe Priorität einräumt, eine entsprechende Offerte einzureichen.
Die Betriebsaufnahme der Taktverdichtung ist als Versuchsbetrieb auf Anfang Juni 2005 betrieblich machbar. Die Kosten belaufen sich laut der Ende Januar 2005 eingereichten Offerte auf jährlich rund Fr. 73'000.-. Der Regierungsrat hat am 22. Februar 2005 einer Übernahme von 40% dieser Kosten und der Stadtrat am 28. Februar 2005 einem Nachtragskredit für die restlichen 60% zugestimmt.
Angesichts der Bedeutung des Anliegens des Postulanten bereits für die heutige Situation, erst recht aber auch für die Zukunft mit den Überbauungen im Kleinholz-Quartier und den Plänen für das Neubaugebiet Olten SüdWest beantragt der Stadtrat dem Parlament, das Postulat zu überweisen, angesichts der getroffenen Massnahmen aber zugleich als erledigt abzuschreiben.