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Oltner Kunstpreis an Mike Müller überreicht
Präsenz sei ein wichtiges Stichwort zu Mike Müller: Es ist eine seltene Gabe, wenn ein Schauspieler, ein Theatermann, ein Kabarettist mit seiner Präsenz eine Bühne so füllen können, wie das Mike Müller schaffe. Das habe nicht nur mit seiner stattlichen Erscheinung zu tun, sondern vor allem mit seiner Ausstrahlung, seinem Geschick, in Rollen hineinzuschlüpfen und sie zu verkörpern, seinem Humor, seiner Selbstironie und seiner Schlagfertigkeit.
Das habe sich schon in seinen Anfängen in der Kanti-Theatergruppe und seinen Auftritten mit der Theatergruppe Olten gezeigt, die er neben seinem Philosophiestudium 1983 mit Daniel Dähler und Daniel Hoch gegründet habe und die mit der Beckett-Dialektaufführung „Warte uf e Godot“ im Hammerloch und im Flughafen Kloten ihren Höhepunkt gefunden habe. Und es habe sich weitergezogen in den 1990er-Jahren, als Mike Müller in der freien Theaterszene in Zürich tätig gewesen sei. Seit 2000 habe man ihn zudem regelmässig am Fernsehen zu sehen bekommen, im «Viktors Spätprogramm» und in «Giacobbo/Müller – Late Service Public». Und man habe ihn auch schon in diversen Schweizer Filmen bewundern können.
Unzweifelhaft einen Höhepunkt im Bekanntheits- und auch Beliebtheitsgrad in der hoffentlich noch lange nicht abgeschlossenen Karriere von Mike Müller sei aber “Der Bestatter” – wenn der Stadtrat natürlich auch sehr bedaure, dass nicht Olten, sondern die Nachbarstadt Aarau in den Genuss von der Sendezeit komme, die mittlerweile schon fünf Staffeln der beliebten TV-Krimi-Serie umfasse. Es handle sich beim Bestatter und Ex-Kriminalist um eine ganz eigene Figur, prägnant, eindrücklich, manchmal auch dominant und ein bisschen unbeherrscht, immer aber auch mit menschlichen Zügen, Stärken und Schwächen.
Olten sonne sich natürlich in Mike Müllers Glanz und freue sich, wenn Mike von Zeit zu Zeit bekennt, dass er aus Olten stamme, betont Wey und dankte ihm für seine grosse Kunst, die man hoffentlich noch viele Jahre in ihrer Vielfalt bewundern dürfe.
Acht weitere Preise und Ehrengaben
Anerkennungspreise der Stadt Olten in der Höhe von je 3000 Franken gingen an die bildende Künstlerin Marianne Flück-Derendinger (Wangen an der Aare), an die Musikerin Fabienne Hoerni (Starrkirch-Wil), an die Theaterschaffende und Regisseurin Käthi Vögeli und an den bildenden Künstler Jörg Binz. Ein Förderpreis der Stadt Olten in der Höhe von 3000 Franken wurde an den Oltner Daniel Kissling verliehen, Schriftsteller, Mitherausgeber und Redakteur des Literaturmagazins Narr. Schliesslich gingen noch drei Ehrengaben in Form einer Plastik von Norbert Eggenschwiler für besondere Verdienste im Kulturbereich an die Organistin und Konzertveranstalterin Brigitte Salvisberg, an die Offene Kirche Region Olten sowie an die Initiantinnen und Initianten von 23 Sternschnuppen. Die Feier wurde musikalisch umrahmt von Syléna Vincent.