Die Jahresrechnung der Stadt Olten schliesst im Jahr 2014 mit einem Verlust von 8‘442‘639.38 Franken ab. Geplant wurde ein Verlust von 15‘502‘800 Franken. Dass das Ergebnis erheblich besser als geplant ausfiel, war das Ergebnis von konsequenten Einsparungen, nichtbeeinflussbaren tieferen Beiträgen an den Kanton, Mehrerträgen aus Nachzahlungen bei den Steuern sowie höheren Erträgen aus Gebühren.
Sehr geehrter Herr Präsident
Sehr geehrte Damen und Herren
Der Stadtrat unterbreitet Ihnen hiermit die Jahresrechnungen und den Verwaltungsbericht für das Rechnungsjahr 2014.
1. Resultatübersicht
Das Rechnungsjahr 2014 schliesst gegenüber dem Budget 2014 um rund 7.06 Mio. Franken besser ab. Nebst Einsparungen im Sachaufwand (vor allem baulicher Unterhalt und Dienstleistungen Dritter) konnten auch die Personalkosten gesenkt werden. Unter den Personalkosten 2014 mussten nebst den ordentlichen Personalkosten rund 0.78 Mio. Franken für die Stellenaufhebungen und damit verbundene vorzeitige Pensionierungen aufgewendet werden. Mittelfristig kann vor allem der bauliche Unterhalt nicht auf dem aktuellen Niveau belassen werden, da sonst ein Zerfall der Infrastruktur einsetzen wird.
Bei den Entschädigungen profitierte die Stadt von der tieferen Steuerkraft: Durch die tiefere Steuerkraft muss die Stadt für Steuerveranlagungskosten tiefere Entschädigungen an den Kanton überweisen.
Im Bereich der Beiträge musste bei der gesetzlichen Sozialhilfe erneut eine massive Zunahme der Nettokosten festgestellt werden. Diesmal nicht aufgrund höherer Kosten, sondern aufgrund eines tieferen Beitrages aus dem Lastenausgleich. Dies weist darauf hin, dass andere Sozialregionen gewachsen sind. Die Mehrkosten konnten durch tiefere Beiträge an die Ergänzungsleistungen an den Kanton nahezu wieder wettgemacht werden. Erfreulicherweise wurden die Beiträge an die Restkosten der Sozialregion stark unterschritten.
Bei den Entgelten (Gebührenerträgen) konnte aufgrund der neuen Verwaltungs- und Parkplatzgebühren ein höherer Beitrag an die Kosten erreicht werden. Bei den Steuereinnahmen werden, trotz eines widrigen wirtschaftlichen Umfelds, die für das Jahr 2014 budgetierten Erträge voraussichtlich erreicht werden. Zusätzlich konnten aus den vorhergehenden Jahren zusätzliche Gewinnsteuern im Umfang von 3 Mio. verbucht werden. Bei den natürlichen Personen mussten für definitive Veranlagungen aus den Vorjahren rund 1.4 Mio. Franken zurückbezahlt werden.
Das verabschiedete Investitionsbudget von 20.715 Mio. Franken wurde mit 17.358 Mio. Franken zu 83.8% ausgeschöpft. Massgebend für die Unterschreitungen waren vor allem
eine tiefere Jahrestranche bei der Sanierung des Stadthauses und tiefere Beiträge an die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) sowie an die Entlastung Region Olten (ERO).
Der Selbstfinanzierungsgrad beträgt insgesamt 11.3%, wobei zu beachten ist, dass dieser nur durch die Veränderung des Umlaufvermögens und des kurzfristigen Fremdkapitals zustande gekommen ist. Der effektive operative Cashloss betrug rund 4‘367‘000 Franken. Die Nettoverschuldung beträgt 4‘070 Franken pro Kopf. Grund dafür ist vor allem die vom Kanton vorgeschriebene Bilanzierungsregel für die Schuldanerkennung gegenüber der Pensionskasse Olten.
Gestufter Erfolgsausweis Rechnung Budget Abweichung
in Tausend Franken (Erträge bzw. Resultatverbesserungen mit Vorzeichen '-')2014 2014
A Betrieblicher Aufwand vor Abschreibungen 88‘974 93‘348 -4‘375
30 Personalaufwand (inkl. Lehrerschaft) 44‘896 45‘360 -464
31 Sachaufwand 12‘536 15‘284 -2‘748
35 Entschädigungen Gemeinwesen 3‘720 3‘901 -180
36 Beiträge 27‘783 28‘693 -910
38 Einlagen in Spezialfinanzierungen 39 111 -72
B Betrieblicher Ertrag vor Steuern -22‘421 -24‘800 2‘379
41 Regalien und Konzessionen -111 -104 -7
43 Entgelte -14‘273 -13‘133 -1‘141
45 Rückerstattungen -1‘847 -2‘263 416
46 Beiträge für eigene Rechnungen -4‘576 -4‘488 -88
48 Entnahmen aus Spezialfinanzierungen -1‘614 -4‘812 3‘198
66‘553 68‘548 -1‘996
C=A+B Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit
vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern
D Ergebnis aus Finanzierung 9‘420 12‘281 -2‘861
32 Passivzinsen (Finanzaufwand) 1‘235 1‘354 -119
33 Abschreibungen 12‘841 15‘478 -2‘637
42 Vermögenserträge (Finanzertrag) -4‘656 -4‘550 -106
75‘973 80‘829 -4‘856
E=C+D Operatives Ergebnis vor Steuern
40 Steuerertrag (operativ) -67‘530 -65‘327 -2‘203
F=E+40 Operatives Ergebnis nach Steuern (Verlust) 8‘443 15‘503 -7‘060
40 Auflösung Steuerreserven
H=F+G Ergebnis nach Auflösung Steuerreserve (Verlust) 8‘443 15‘503 -7‘060
2. Vergleich mit den Budgetzielen
Der Stadtrat hatte mit den Budgetrichtlinien die folgenden Finanzziele vorgegeben
1. Fixierung des Sachaufwandes auf dem korrigierten Niveau Budget 2013 (ohne HPS)
Beim überarbeiteten Budget 2013 betrugen die Sachaufwendungen 15.67 Mio. Franken. Im Budget 2014 waren noch Sachaufwendungen von 15.28 Mio. Franken vorgesehen. Im Jahresabschluss betrugen die Sachaufwendungen 12.54 Mio. Franken und unterschritten somit die Planwerte um 2.74 Mio. Franken.
2. Finanzpolitische Grundsätze
Langfristig ein Nettovermögen anstelle einer Nettoverschuldung
Aufgrund der Vorgaben des Kantons zur Verbuchung der Schuldanerkennung der Pensionskasse Olten, in der Höhe von Fr. 34‘489‘400 mit einer Aktivierung im Verwaltungsvermögen und einer gleichzeitigen Passivierung in den Schulden stieg die Pro-Kopf-Verschuldung auf 4‘070 Franken. Ohne die entsprechende liquiditätsneutrale Buchung beträgt die Pro-Kopf-Verschuldung 2‘157 Franken.
Investitionen
Der Stadtrat möchte für den Werterhalt eine dauernde Selbstfinanzierung von 100% erreichen. Aufgrund der verwehrten Steuererhöhung auf 115% (nur 105%) und einer Belassung der Investitionen auf hohem Niveau konnte diese Selbstfinanzierung nicht erreicht werden. Der Selbstfinanzierungsgrad, bemessen am Werterhalt, beträgt rund 26.8%.
Die wesentlichen Budgetabweichungen der Aufwand- und Ertragsarten sind im Verwaltungsbericht der Direktion Finanzen und Informatik enthalten. Die untenstehende Grafik zeigt die jeweiligen Abweichungen der Aufwandsarten.
Abbildung: Aufwandarten In TCHF
Abbildung: Nettokosten der Funktionen in TCHF
Nachfolgend werden die relevanten Abweichungen einzelner Funktionen kurz dargestellt bzw. begründet (in Tausend Franken - TCHF):
0 Allgemeine Verwaltung
Nettoaufwand Budget 7‘961
Nettoaufwand Rechnung 7‘138
Budgetabweichung -823
In der Steuerverwaltung musste aufgrund der tieferen Steuerkraft weniger an die Veranlagungskosten des Kantons bezahlt werden (-175 TCHF). Die Nettokosten der IT konnten aufgrund des Entlastungsprogramms und Mehrerträgen gegenüber dem Budget um rund 190 TCHF gesenkt werden. Bei der Bauverwaltung konnte dank tieferen Personal- und Sachkosten sowie höheren Baubewilligungsgebühren eine Verbesserung gegenüber dem Budget von rund 159 TCHF erzielt werden. Neu werden die Sonderrechnungen von Abwasser- und Abfall ebenfalls mit Verwaltungsoverheadkosten belastet, was zu einer Saldoverbesserung von 78 TCHF beitrug.
1 Öffentliche Sicherheit
Nettoaufwand Budget 4‘293
Nettoaufwand Rechnung 3‘862
Budgetabweichung -431
Bei der Einwohnerkontrolle und dem Inventuramt konnte dank einer Neuorganisation mit dem Bestattungswesen sowie höheren Gebühren für Verwaltungstätigkeiten (neues Gebührenreglement) eine Verbesserung von rund 195 TCHF erzielt werden. Bei der Feuerwehr konnten dank der Neuorganisation mit einem Feuerwehrkommandanten mit 80%-Pensum sowie tieferen Personalkosten rund 107 TCHF eingespart werden. Beim Feuerwehrpflichtersatz konnte die Erhöhung des Pflichtalters die Erwartungen auf höhere Einnahmen noch nicht vollständig erfüllen (-103 TCHF).
2 Bildung
Nettoaufwand Budget 24‘042
Nettoaufwand Rechnung 23‘272
Budgetabweichung -770
Tiefere Sach- und Personalkosten beim Unterhalt der Schulanlagen (-311 TCHF), im Bereich der Schulverwaltung wurde die Stelle der ICT abgebaut und durch einen externen Support ersetzt (-120 TCHF), bei der Musikschule konnte mit der neuen Gebührenkalkulation eine Saldoverbesserung von 113 TCHF erzielt werden. In der Sekundarschule fiel das 10. Schuljahr weg, was zu einer Verbesserung gegenüber dem Budget von 172 TCHF führte.
3 Kultur, Freizeit, Sport
Nettoaufwand Budget 8‘916
Nettoaufwand Rechnung 8‘395
Budgetabweichung -522
Im Sachaufwand konnten rund 311 TCHF eingespart werden. Die Einsparungen erfolgten vorwiegend im Unterhalt der Sportplätze.
4 Gesundheit
Nettoaufwand Budget 1‘451
Nettoaufwand Rechnung 1‘267
Budgetabweichung -183
Die Budgetunterschreitung ist zu 131 TCHF auf Minderkosten aus dem Leistungsauftrag mit der Spitex zurückzuführen.
5 Soziale Wohlfahrt
Nettoaufwand Budget 16‘765
Nettoaufwand Rechnung 16‘278
Budgetabweichung -487
Tiefere Beiträge an die Ergänzungsleistung (-447 TCHF), tiefere Beiträge an die Pflegekosten (-126 TCHF), Mehrkosten an die gesetzliche Sozialhilfe (+ 528 TCHF), wobei die Mehrkosten vor allem auf tiefere Beiträge aus dem interkantonalen Lastenausgleich zurückzuführen sind. Die Restkosten der Sozialregion wurden um 329 TCHF unterschritten.
6 Verkehr
Nettoaufwand Budget 5‘489
Nettoaufwand Rechnung 4‘267
Budgetabweichung -1‘222
Mehrerträge bei den Parkplatzgebühren und Wegfall der Einlage von Parkplatzgebühren in den Parkplatzfonds (-780 TCHF), tiefere Beiträge an den Kanton für den ÖV (-253 TCHF), Minderaufwand für den Strassenunterhalt und den Winterdienst (-253 TCHF).
7 Umwelt und Raumordnung
Nettoaufwand Budget 2‘608
Nettoaufwand Rechnung 2‘156
Budgetabweichung -452
Bereich Friedhof; Mehrerträge aufgrund der Auswirkungen der Gebührenanpassungen (197 TCHF); Stadtentwicklung: - 235 TCHF aufgrund der Aufhebung der Stadtentwicklung, Stadtplanung; + 333 TCHF aufgrund der Neuorganisation und Pensionskasseneinlage aufgrund vorzeitiger Pensionierungen.
8 Volkswirtschaft
Nettoaufwand Budget 607
Nettoaufwand Rechnung 529
Budgetabweichung -78
Minderaufwand in den Sachkosten (Beflaggung, Standortmarketing).
9 Finanzen (ohne Steuern Kostenarten 400/401)
Nettoaufwand Budget 8‘291
Nettoaufwand Rechnung 8‘149
Budgetabweichung -143
Die Differenz ist auf Minderabschreibungen (+ 2‘664 TCHF), sowie Minderauflösungen der Vorfinanzierungen (-3‘159 TCHF) für die ERO, FHNW und Bahnhof Ost zurückzuführen. Bei den Liegenschaften im Finanzvermögen ist zudem ein Buchgewinn von 274 TCHF mitberücksichtigt. In der Funktion 940 Kapitaldienst konnten zudem die veranschlagten Zins- und Dividendenerträge nicht realisiert werden.
3. Entwicklung der Nettobelastungen der Hauptfunktionen im 10-Jahresvergleich
In absoluten und relativen Zahlen gemessen, hat der Bereich Soziale Wohlfahrt mit einer Zunahme von 4.84 Mio. Franken (+42.4%) die grösste Steigerung innerhalb der letzten 10 Jahre erfahren. Die gewichtigsten Zunahmen betreffen die Bereiche Beiträge an die Ergänzungsleistung (2.2 Mio.), Beiträge an Altersheime (1.3 Mio.) sowie die gesetzliche Sozialhilfe / Sozialregion (1.1 Mio.). Nebst der sozialen Wohlfahrt verzeichneten jedoch auch die Bereiche Bildung sowie Kultur/Freizeit bei den Ausgaben kräftige Zuwachsraten. In der Bildung haben sich die Nettoausgaben für den Kindergarten nahezu verdoppelt (+ 1.2 Mio. oder + 91.5%), der obligatorische Schulzyklus erfuhr eine Zunahme der Nettokosten von 3.2 Mio. Franken oder 22%. Im Bereich Kultur/Freizeit haben sich die Nettokosten für den Bereich Kultur (Kulturförderung, Bibliotheken und Museen) um rund 45% oder 1.2 Mio. Franken erhöht. Der Sportbereich (Bäder, Sporthallen, Sport allg. und freiwilliger Schulsport) erfuhren eine Zunahme von rund 1.3 Mio. Franken oder 81%. Der Bereich Umwelt Raumordnung wurde im Jahr 2014 mit einmaligen Kosten für vorzeitige Pensionierungen erfasst. Ohne diese Sonderkosten wäre die Nettokostenentwicklung ebenfalls negativ. Lediglich im Bereich der allgemeinen Verwaltung konnten die Nettokosten stark reduziert werden (- 1.4 Mio. oder 16%).
Funktion 2014 2004 Zunahme in %
0 Allgemeine Verwaltung 7'138 8'523 -1'385 -16.3%
1 Öffentliche Sicherheit 3'862 3'546 316 8.9%
2 Bildung 23'272 19'379 3'893 20.1%
3 Kultur, Freizeit 8'395 6'245 2'149 34.4%
4 Gesundheit 1'267 1'047 221 21.1%
5 Soziale Wohlfahrt 16'278 11'434 4'844 42.4%
6 Verkehr 4'267 3'592 675 18.8%
7 Umwelt, Raumordnung 2'156 1'805 351 19.4%
8 Volkswirtschaft 529 354 175 49.4%
9 Finanzen (ohne. Steuern 400/401) 8'149 7'820 329 4.2%
Total 75'313 63'746 11'566 18.1%
Abbildung: Entwicklung Funktionen in TCHF
Abbildung: Grafik Entwicklung Funktionen in TCHF
4. Investitionsrechnung (in Tausend Franken)
Brutto-Investitionen Budget (inkl. Generelle Kürzung von 3‘700) 21‘565
Brutto-Investitionen Rechnung 19‘290
Budgetabweichung -2‘275
Netto-Investitionen Budget (inkl. Generelle Kürzung von 3‘700) 20‘715
Netto-Investitionen Rechnung 17‘358
Budgetabweichung -3‘357
Die Brutto- und Nettoausgaben liegen unter dem veranschlagten Wert. Dies vor allem aufgrund von Abweichungen in den Positionen Sanierung Stadthaus und Entlastung Region Olten (ERO) sowie dem Standortbeitrag an die Fachhochschule.
Folgende Projekte weisen die grössten Differenzen zwischen dem Plan- und IST-Wert auf (Einzelprojekte, teilweise Sammelpositionen):
Projekt B2014 R2014 Abw. B/R %-Abw.
Sanierung Stadthaus 6.00 4.80 -1.20 -20.0%
FHNW / Investitionsbeitrag 0.70 0.14 -0.56 -79.6%
Investitionsbeitrag Eissportanlage 6.00 6.00 0.00 0.0%
Sportstätten (Veloabstellpl/Zufahrten) 0.38 0.56 0.18 48.5%
Schwimmbad 0.20 0.08 -0.12 -61.5%
Gemeindestr./Werkhof 4.24 3.47 -0.76 -18.0%
Abwasserbeseitigung (SF) 1.75 0.97 -0.78 -44.8%
Entlastung Region Olten (ERO) 3.00 0.74 -2.26 -75.4%
Attraktivierung Aareraum 0.50 0.02 -0.48 -96.6%
5. Bilanzwerte und weitere Kommentare
Kommentare zur Bilanz sind im Jahresbericht Finanzen und Informatik, Abschnitt D, enthalten.
6. Ergebnisse aus Rechnungen mit Spezialfinanzierungen
6.1 Abwasserentsorgung (711)
Bei einem Umsatz von 4.32 Mio. Franken schliesst die Betriebsrechnung nach Abschreibungen von 1.89 Mio. Franken ausgeglichen ab. Der Buchwert der Aktiven beträgt Ende Rechnungsjahr noch 3.85 Mio. Franken. Die Reserve beträgt zurzeit 0.91 Mio. Franken.
6.2 Abfallbeseitigung (721)
Bei einem Ertrag von 1.97 Mio. Franken wird in diesem Bereich ein Überschuss von 0.03 Mio. Franken ausgewiesen. Dieser Betrag ist als Einlage in die Spezialfinanzierung verbucht worden. Der Buchwert der Aktiven in der Abfallbeseitigung beträgt Ende Rechnungsjahr 0.63 Mio. Franken. Die Reserve für die Abfallbeseitigung beträgt danach 1.73 Mio. Franken.
7. Sonderrechnungen
7.1 Pensionskasse der Stadt Olten (wird nicht mehr durch das Parlament genehmigt)
Die Rechnung der Pensionskasse wird seit dem Jahr 2014 nicht mehr durch das Parlament genehmigt, sondern durch die Pensionskommission. Aus Gründen der Transparenz hat sich der Stadtrat entschieden, das jeweilige Rechnungsergebnis auch im Bericht zur Jahresrechnung zu erwähnen. Seit dem 1. Januar 2014 ist die Pensionskasse der Stadt Olten eine eigene öffentlich rechtliche Anstalt mit eigener Rechtspersönlichkeit. Die Pensionskasse wird im System der Teilkapitalisierung geführt. Der Ausgangsdeckungsgrad wurde per 1. Januar 2014 mit 80% festgelegt. Die Wertschwankungsreserve betrug 20%. Die Performance im Jahr 2014 betrug 9.43%. Per 31. Dezember 2014 beträgt der Ausgangsdeckungsgrad 80% und die Wertschwankungsreserve 27.7% (+7.7%). Der gesamte Deckungsgrad betrug somit 107.7%
7.2 Regionale Zivilschutzorganisation
Der Kostenanteil für die angeschlossenen Gemeinden liegt um rund 53'000 Franken unter dem Budgetwert.
7.3 Regionaler Führungsstab
Der Kostenanteil für die angeschlossenen Gemeinden liegt um rund 16‘000 Franken unter dem Budgetwert.
7.4 Sozialregion
Die Nettounterstützungsleistungen (582.366.01/582.436.01) der gesetzlichen Sozialhilfe betrugen rund 23.29 Mio. Franken und sind gegenüber dem Budget 2014 um rund 1.2 Mio. Franken tiefer. Gegenüber dem Vorjahr betrug die Abnahme 1.45 Mio. Franken oder rund 6%. Trotz dieser Verbesserung in der gesetzlichen Sozialhilfe stieg die Belastung der angeschlossenen Gemeinden für die gesetzliche Sozialhilfe um rund 10%, weil die Gemeindebeiträge an den Lastenausgleich (Leistungen) gestiegen sind. Daraus lässt sich schliessen, dass – im Gegensatz zu der Entwicklung in der Sozialregion Olten - die Auslagen für die gesetzliche Sozialhilfe in anderen Sozialregionen stärker gestiegen sind. Die Restkosten der Sozialregion liegen rund 20% unter dem budgetierten Betrag und 15% tiefer als im Vorjahr.
8. Kennzahlen
Zur Beurteilung der Finanzlage eines Gemeinwesens und zur Steuerung der Haushalte werden Finanzkennzahlen herangezogen. Im Vordergrund stehen.
• Nettoschuld pro Einwohner/in
• Selbstfinanzierungsgrad
• Selbstfinanzierungsanteil
• Zinsbelastungsanteil
Aufgrund der vorgegebenen Verbuchungsmethode für die Schuldanerkennung zur Ausfinanzierung der Pensionskasse hat sich die Pro-Kopf-Verschuldung stark verschlechtert. Es ist dabei festzuhalten, dass es sich bei dieser Transaktion nicht um eine Aufnahme von liquiden Mitteln handelt.
Der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei 11.3% und der Selbstfinanzierungsanteil bei 2.1%. Nahezu alle Investitionen mussten somit durch die Aufnahme von Fremdkapital finanziert werden. Die Nettozinsbelastung beträgt per Ende 2014 -2.963 Mio. Franken. Somit können Vermögenserträge (Kontengruppe 42) die Passivzinsen decken. Der Zinsbelastungsanteil beträgt -3.2%. Ein hoher Zinsbelastungsanteil engt den finanziellen Spielraum eines Gemeinwesens ein, da ein hoher Anteil der Steuererträge für den Schuldendienst verwendet werden muss.
Ein Blick 10 Jahre zurück zeigt, dass damals die ebenfalls sehr hohen Investitionen vollständig finanziert werden konnten, während heute nur eine ungenügende Selbstfinanzierung erwirtschaftet werden kann. Durch die Aktivierung / Passivierung der Pensionskassenverpflichtung ist die Pro-Kopf-Verschuldung auf ein sehr hohes Niveau angestiegen, obwohl für die Ausfinanzierung vorerst kein Fremdkapital aufgenommen werden musste. Aufgrund der damals herrschenden Zinssituation bei tieferer Nettoverschuldungssituation war jedoch der Zinsbelastungsanteil erheblich höher.
Kennzahlen / Kennwerte 2014 2004
Selbstfinanzierung 1‘965 15‘382
Nettozinsaufwand -2‘963 180
Kapitaldienst 4‘206 5‘880
Nettoinvestitionen 17‘358 16‘562
Nettoschuld pro Einwohner 4‘070 910
Selbstfinanzierungsgrad 11.3% 143.0%
Selbstfinanzierungsanteil 2.1% 13.4%
Zinsbelastungsanteil -3.2% 0.2%
Kapitaldienstanteil 4.5% 6.4%
Steuersatz natürliche Personen 105.0% 112.0%
Steuersatz juristische Personen (o. HG) 105.0% 122.0%
Beschlussesantrag:
1. Die folgenden Rechnungsergebnisse 2014 werden zur Kenntnis genommen:
a) Laufende Rechnung (Erfolgsrechnung) Aufwandüberschuss Fr. 8‘442‘639.38
b) Investitionsrechnung Nettoinvestitionen Fr. 17‘358‘307.01
c) Bestandesrechnung (Bilanz) Bilanzsumme Fr. 230‘689‘104.18
2. Der Aufwandüberschuss der Allgemeinen Verwaltung von 8‘442‘639.38 Franken ist mit der Steuerausgleichsreserve im Eigenkapital zu verrechnen.
3. Bericht und Antrag der Rechnungsprüfungskommission vom 13. Mai 2015 werden zur Kenntnis genommen.
4. Die Rechnung und der Bericht über die Verwaltung der Einwohnergemeinde Olten für das Berichtsjahr 2014 werden mit den darin enthaltenen Nachtragskrediten und Kreditüberschreitungen genehmigt. Behörden und Verwaltung werden von der damit verbundenen Verantwortung entlastet.
5. Die Rechnung der Sozialregion Olten mit einem Aufwand und Ertrag von
Fr. 38‘262‘152.81 wird genehmigt.
6. Der Bestätigungsbericht der Rechnungsprüfungskommission der Sozialregion Olten vom 27. Mai 2015 wird zur Kenntnis genommen.
7. Dem Personal wird für seinen Einsatz und seine pflichtgetreue Arbeit der beste Dank ausgesprochen.