Inhalt
sbo, Bericht und Rechnungen 2014/Genehmigung
- Geschäftsart
- Bericht und Antrag
- Datum
- 21. Mai 2015
- Beschreibung
- Sehr geehrter Herr Präsident
Sehr geehrte Damen und Herren
Der Stadtrat unterbreitet Ihnen, gestützt auf § 9, Abs. 2 der Statuten sbo, den Geschäftsbericht und die detaillierten Rechnungen der sbo für das Jahr 2014. Die Detailinformationen können den Beilagen entnommen werden.
Der Verwaltungsrat sbo freut sich, für das Jahr 2014 wiederum einen erfolgreichen Geschäftsabschluss präsentieren zu dürfen. Der Cashflow (Jahresergebnis mit vorgenommenen Abschreibungen sowie gebildete Rückstellungen) erreichte einen Betrag von über 12.5 Mio. Franken und liegt über dem Budgetwert. Der aus dem operativen Kerngeschäft erreichte Cashflow von knapp 11.5 Mio. Franken liegt ebenfalls über der Budgetvorgabe. Zum guten Resultat beigetragen haben:
• Erreichen der Budgetvorgaben in sämtlichen Geschäftsbereichen
• Einhaltung der Kostenbudgets
• Weitere Erlöse aus Landverkäufen im Bornfeld
Das Kontokorrentguthaben gegenüber der EGO verringerte sich um über 1.0 Mio. Franken auf knapp 0.3 Mio. Franken. Die Nettoinvestitionen betragen rund 13.5 Mio. Franken (Bruttoinvestitionen 14.5 Mio. Franken).
Die sbo standen 2014 im dreizehnten Betriebsjahr des Joint Venture mit der Alpiq Versorgungs AG (AVAG). Das gesamte Personal ist bei der a.en angestellt. Im Jahresabschluss 2013 wurde budgetkonform eine a.en Dividende von 30 % abgegrenzt. Anlässlich der a.en GV wurde auch eine Dividende von 30 % beschlossen und im Mai 2014 ausbezahlt. Für den Jahresabschluss 2014 wurde eine unveränderte Dividende berücksichtigt.
Zusammenfassend kann das Jahr 2014 spartenbezogen wie folgt kommentiert werden:
• EVO Markt: Abnahme Stromverkauf an Endverbraucher um rund 10 Mio. kWh oder 9.1 %. Sowohl mengen- als auch wertmässig verminderte sich die Strombeschaffung gegenüber dem Vorjahr. Auch die Rücklieferungen (aus vornehmlich wärmegesteuerten Anlagen) nahmen ab. Wogegen der abgerechnete, ökologische Mehrwert mit einem merklich höheren Betrag zu Buche steht. Nach wie vor „mixt“ jeder Endverbraucher mit einem Jahresverbrauch von unter 100 MWh seine Energie selber: Er hat die Wahl zwischen Standard-, Aare- oder GrauStrom, wobei der StandardStrom im Default-System vorgeschlagen wird. Von der Wahlmöglichkeit der freien Energie-Beschaffung machten bei den sbo inzwischen 14 der marktberechtigten Endverbraucher Gebrauch (21 Objekte bzw. Verbrauchsstellen). Die Analyse der Verkaufsabgrenzungen führte zu Mehrerlösen, die aber als Rückstellungen für Marktrisiken verwendet wurden.
• EVO Netz: Durch den Bereich Markt konnten für Netzverluste über 3.3 Mio. kWh als Stromverkauf dem Bereich Netz in Rechnung gestellt werden. Die abzurechnende Energiedurchleitung bewegte sich mit knapp 136 Mio. kWh beinahe auf Vorjahreshöhe. Der Aufwand für das Netzentgelt fiel insgesamt höher aus. Sowohl die Kosten für die Vorliegernetze als auch die Abgaben für SDL (Swissgrid) und KEV erhöhten sich. Eine allfällige Unter- bzw. Überdeckung beim Erlös Netzentgelt wird entsprechend berücksichtigt und in die Kalkulation der Folgejahre gemäss ElCom Vorgabe einfliessen.
Der Anlagenunterhalt fiel gegenüber dem Budget tiefer aus. Bei den Dienstleistungen fiel der Bezug von a.en gegenüber dem Budget ebenfalls tiefer aus. In der Folge konnten nebst den ordentlichen Abschreibungen zudem zusätzliche Abschreibungen im Betrage von gegen 0.9 Mio. Franken vorgenommen werden.
• GVO: Abnahme Gasverkauf um rund 52 Mio. kWh oder 8.5 %, wobei sich der Rückgang im gesamten Versorgungsgebiet zeigte. Hauptverantwortlich hierfür war die äusserst milde Witterung mit -19 % weniger Heizgradtage. Einzig im Segment Sonderkunden fielen die Einbrüche glimpflicher aus, denn durch neue Industriekundenakquisitionen konnte ein Teil mengenmässig kompensiert werden. Analog wie beim EVO Markt wurden die Verkaufsabgrenzungen auch im Geschäftsbereich Erdgas analysiert.
Nach der Erhöhung der CO2-Abgabe per 1. Januar 2014 senkte die Vorlieferantin den
Arbeitspreis per 1. April 2014 sowie per 1. Oktober 2014. Aufgrund der merklichen Erhöhung der CO2-Abgabe erfolgte im Vergleich zum Vorjahr der gesamte Einkauf aber dennoch zu teureren Preisen.
Der Anlagenunterhalt fiel gegenüber dem Vorjahr höher aus aber lag unter den Budgetwerten. Der Dienstleistungsbezug von a.en fiel gegenüber dem Vorjahr als auch gegenüber dem Budget höher aus. Es wurden wohl ordentliche aber keine zusätzlichen Abschreibungen auf dem Anlagevermögen vorgenommen.
• WVO: Der Wasserverkauf, ohne Abgabe an die öffentlichen Brunnen, fiel um 15'424 m3 oder 0.7 % tiefer aus. In Olten waren der Grund- sowie der Mehrverbrauch geringer ausgefallen. In Trimbach registrierte man beim Mehrverbrauch eine Absatzsteigerung. Bei den übrigen Aussengemeinden war eine leichte Reduktion des Konsums zu verzeichnen. Obwohl gegenüber dem Vorjahr insgesamt tiefere Absatzmengen vorliegen präsentieren sich die ertragsmässigen Wasserverkäufe auf den Vorjahreswerten bzw. über den Budgetvorgaben und ist mit höheren Grund- & Löschwassergebühren sowie indirekt mit den Aussengemeinden begründet.
Der Anlagenunterhalt ist gegenüber dem Vorjahr höher ausgefallen blieb aber unter den Budgetwerten. Ebenfalls der Dienstleistungsbezug von a.en fiel gegenüber dem Vorjahr leicht höher aus aber lag deutlich unter dem Budget. Weitere Landverkäufe im Bornfeld ermöglichten nebst den ordentlichen auch die zusätzlichen Abschreibungen auf dem Anlagevermögen von über 1.2 Mio. Franken.
Weitere allgemeine Kommentierungen:
• Betrug das Kontokorrentguthaben gegenüber der Einwohnergemeinde (EGO) im Vorjahr über 1.3 Mio. Franken, beläuft sich nun das Kontokorrentguthaben gegenüber der EGO auf knapp 0.3 Mio. Franken. Der Eigenfinanzierungsgrad beträgt 92.6 % und die Schuldenzunahme 1.0 Mio. Franken. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 52.5 % im Vorjahr auf 56.4 % im laufenden Jahr bei einer tieferen Bilanzsumme.
• Die Nettoinvestitionen betragen 13.5 Mio. Franken. Bei der Elektrizität wurde nebst dem Ausbau der Breitbandkommunikation sowie öffentlichen Beleuchtungen vor allem in Trafostationen und Niederspannungsleitungen investiert. Bei Gas und Wärme standen in Olten und in Trimbach Erschliessungen und Sanierungen im Vordergrund. Als grössere Erdgasnetzausbauten wurde im Aaregäu einerseits die Erschliessung Boningen/Fulen-bach/Wolfwil/Wiedlisbach weiter bearbeitet andererseits im Niederamt die Erschliessung Winznau in Angriff genommen. Im Weiteren wurde der Wärmeverbund Bornfeld mit dem Ausbau Chlyholz fortgesetzt. Die Wasser-Investitionsrechnung ist stark geprägt durch altersbedingte Sanierungen im Leitungsnetz. Im Weiteren wurde die Sanierung des Reservoirs Föhrenwald realisiert. In diesem Geschäftsbereich wurden wiederum namhafte Anschlusskostenbeiträge erzielt.
Gegenüber den ursprünglichen Budgetvorgaben mit einem gesamten Eigenfinanzierungsgrad von 101.3 % bewilligte der Verwaltungsrat (VR) die zusätzliche Kreditfreigabe bei EVO Markt für die Photovoltaikanlage Sportpark Olten AG. Bei EVO Netz waren sowohl Nachtragskredite für die Trafostation Eishalle (im Zusammenhang mit der Photovoltaikanlage) und eine erste Trafostation für die Überbauung Olten Südwest als auch Mehraufwendungen für Sanierungen und Neuanlagen bei der öffentlichen Beleuchtung zu bewilligen. Bei GVO wurden zudem erheblich höhere Hausanschlüsse im Zusammenhang mit dem Wärmeverbund Bornfeld als allgemeine leitungsbezogene Kundenanschlüsse realisiert die ebenfalls zusätzlich bewilligt werden mussten. Bei der WVO reichten die Budgetvorgaben für die Sanierungen der Graugussleitungen nicht aus. Diese Positionen von knapp CHF 2.5 Mio. Mehraufwendungen gegenüber dem ursprünglichen Budget führten nota bene zu einer tieferen Eigenfinanzierung von 92.6 % und zu einer gleichzeitigen Schuldenzunahme von rund CHF 1.0 Mio.
Die nachstehende Aufstellung zeigt die Investitionen in den einzelnen Bereichen:
(Beträge in 1'000 Franken) Budget 2014 Rechnung 2014
EVO Markt
Bruttoinvestitionen Breitbandkommunikation 200.0 312.7
Erwerb von Beteiligungen bzw. Photovoltaik 150.0 1'215.6
Nettoinvestitionen EVO Markt 350.0 1'528.3
EVO Netz
Bruttoinvestitionen Anlagen 3'781.5 4'588.6
Bruttoinvestitionen Mobilien, Projekte 481.5 571.1
4'263.0 5'159.7
abzüglich Beiträge / Erlöse 0.0 0.0
Nettoinvestitionen EVO Netz 4'263.0 5'159.7
GVO
Bruttoinvestitionen Anlagen 3'729.5 4'409.4
Bruttoinvestitionen Mobilien, Projekte 967.5 857.8
Erwerb von Beteiligungen 100.0 74.3
4'797.0 5'341.5
abzüglich Beiträge / Erlöse 35.0 85.4
Nettoinvestitionen GVO 4'762.0 5'256.1
WVO
Bruttoinvestitionen Anlagen 2'254.5 2'254.2
Bruttoinvestitionen Mobilien, Projekte 355.5 222.9
2'610.0 2'477.1
abzüglich Beiträge / Erlöse 910.0 874.2
Nettoinvestitionen WVO 1'700.0 1'602.9
Total Bruttoinvestitionen sbo 12'020.0 14'506.6
Total Nettoinvestitionen sbo 11'075.0 13'547.0
Für das Jahr 2014 ergibt sich ein Unternehmensüberschuss von CHF 1'857'099.32 gegenüber CHF 1’830'807.85 im Vorjahr. Zusammen mit den ordentlichen und zusätzlichen Abschreibungen sowie den Rückstellungen resultiert ein Cashflow von CHF 12'546'128.02 (Vorjahr = CHF 17'659'961.32). Die Bilanzsumme verminderte sich von 76.5 Mio. Franken auf 74.6 Mio. Franken.
Die wichtigsten Zahlen der Unternehmung sind wie folgt dargestellt:
Jahr 2014 Jahr 2013
in CHF in CHF in CHF
Erträge 70'001'717.70 76'036'212.93
Personalaufwand 196'030.13 212'929.36
Sach- und Dienstleistungsaufwand 53'819'223.84 54'635'272.94
Sonderaufwand exkl. Abschreibungen und
Rückstellungen 3'118'570.67 3'239'078.40
Abschreibungen und Rückstellungen 10'689'028.70 15'829'153.47
Gratisleistungen 321'765.04 288'970.91
Unternehmenserfolg 1'857'099.32 1'830'807.85
Cashflow 12'546'128.02 17'659'961.32
Nettoinvestitionen 13'547'030.70 14'633'157.47
Schuldenzunahme (+) / Schuldenabnahme (-) 1'000'902.68 -3'026'803.85
Eigenfinanzierungsgrad 92.6 % 120.7 %
Die nachstehende Aufstellung der letzten fünf Jahre zeigt die Eigenfinanzierung der Investitionen, die Entwicklung der Eigenkapitalquote sowie die Kontokorrentschuld an die Einwohnergemeinde (alle Beträge in 1'000 Franken):
2014 2013 2012 2011 2010
Cashflow 12'546.1 17'660.0 14'058.1 14'235.4 11'014.0
Nettoinvestitionen 13'547.0 14'633.2 10'966.2 11'809.9 8'204.1
Schuldenabnahme 3'026.8 3'091.9 2'425.5 2'809.9
Schuldenzunahme 1'000.9
Eigenfinanzierungsgrad 92.6 % 120.7 % 128.2 % 120.5 % 134.3 %
Eigenkapitalquote 56.4 % 52.5 % 58.1 % 55.7 % 56.1 %
Kto.-Korrentguthaben bei EGO 266.8 1'333.2 3'193.6 4'336.1 4'673.2
Bar- und Sachleistungen zugunsten EGO
Jahr 2014
Jahr 2013
Verwaltungskostenbeitrag 359.6 359.6
Verzinsung Dotationskapital 980.0 980.0
Konzessionsgebühren Strom/Gas/Wasser 1'568.7 1'585.9
Weihnachtsbeleuchtung pro 2013/14 1) 99.7 0.0
Weihnachtsbeleuchtung pro 2014/15 2) 126.8 0.0
Investitionen öffentliche Brunnen 0.0 62.7
Unterhalt öffentliche Brunnen 100.1 70.6
Wasser öffentliche Brunnen 130.8 143.4
Total in Tsd. Franken 3'365.7 3'202.2
1) Nur Altstadt, ohne Kirchgasse. Die damalige Erstmontage der Weihnachtsbeleuchtung in der Kirchgasse wurde durch die sbo gesponsert.
2) Altstadt und Kirchgasse.
An Gemeindesteuern aus der a.en werden der Einwohnergemeinde pro 2014 voraussichtlich
ca. CHF 190'000 zufliessen.
Die Städtischen Betriebe Olten verfügen über ein Risikomanagement, welches die Risiken der Geschäftsbereiche Strom, Gas/Wärme sowie Wasser periodisch beurteilt. Ausgehend von der jährlich durchgeführten Risikoidentifikation, werden die wesentlichen Risiken auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und deren Auswirkung bewertet. Mit entsprechenden, vom Verwaltungsrat der sbo beschlossenen Massnahmen, werden diese Risiken vermieden, vermindert oder abgesichert. Die aktuelle Risikobeurteilung wurde durch den Verwaltungsrat der sbo am 28. November 2014 verabschiedet.
Revisionsstelle: Im Hinblick auf die Revisionstätigkeit ab der Jahresrechnung 2015 teilte die bisherige Revisionsstelle – HTO Treuhand AG, Ringstrasse 1, 4600 Olten – mit, dass - gleichzeitig mit dem anstehenden gesetzlichen Wechsel des leitenden Revisors - auch auf die Mandatsfortführung verzichtet wird. Diesen Schritt begründet die HTO damit, dass sie ihre zukünftigen Geschäftstätigkeiten nur noch auf Unternehmen mit eingeschränkter Revision fokussieren wird. Dementsprechend führten die sbo eine Evaluation mit möglichen Revisionsgesellschaften durch. Dabei zeigte sich, dass – bei ähnlichen Honorarforderungen – insbesondere eine Gesellschaft über ausgeprägte und breit abgestützte Energiekompetenz verfügt. Der Verwaltungsrat der sbo beantragt deshalb als zukünftige Revisionsstelle die Firma Ernst & Young AG, Basel.
Beschlussesantrag:
1. Es werden folgende Rechnungsabschlüsse 2014 sbo zur Kenntnis genommen:
a) Elektrizitätsversorgung Markt Überschuss CHF 158'519.46
b) Elektrizitätsversorgung Netz Überschuss CHF 454'302.22
c) Gas-/Wärmeversorgung Überschuss CHF 976'661.92
d) Wasserversorgung Überschuss CHF 267'615.72
e) Finanzabteilung verteilt auf Betriebe
f) Investitionsrechnung Nettoinvestitionen CHF 13'547'030.70
g) Bilanz Bilanzsumme CHF 74'557'336.23
2. Der Bericht der Revisionsstelle sbo vom 9. März 2015 wird zur Kenntnis genommen.
3. Der Geschäftsbericht und die detaillierten Rechnungen der sbo für das Jahr 2014 werden genehmigt.
4. Dem Verwaltungsrat der sbo wird die Entlastung erteilt.
5. Als Revisionsstelle der sbo wird für das Jahr 2015 die Ernst & Young AG, Basel gewählt.
Zugehörige Objekte
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