In einer Kolumne des Stadt-Anzeigers war mehrmals gefordert worden, dass die Stadt Olten einen Teil der für die Oltner Badi umzäunten Wiese in der Schützenmatte freigeben solle. Vergangene Woche wurden dem Stadtpräsidenten 3672 auf Privatinitiative gesammelte Franken für die Entfernung des Zauns im besagten Bereich überreicht. Der Stadtrat hat sich nun aber gegen das auf unkonventionellem Wege an ihn herangetragene Begehren entschieden und wird das gesammelte Geld zurückgeben. Dies aus gutem Grund: Im Sommer, wenn die Badi in Betrieb ist, wird die sogenannte Wiese als Spielwiese für die Badigäste benötigt. Gemäss den einschlägigen Normen für Badanlagen braucht ein Badbetrieb nebst den Wasserflächen auch Liegeflächen und Bewegungsflächen. Die Oltner Badi liegt hier derzeit am untersten Schwellenwert für Liege- und Bewegungsflächen und kann daher keine Fläche abgeben. Würde die Fläche reduziert, müssten die Zahlen der Eintritte pro Tag limitiert und somit an Spitzentagen Besucherinnen und Besucher an der Kasse abgewiesen werden. In der Herbst- und Winterzeit benötigt zwar das Bad die Wiesen nicht. Es besteht dann aber auch kein Bedarf, auf die Wiesen zu liegen und die Sonne zu geniessen. Zumal diese dann meist sehr nass und für Spiele wie Frisbee oder andere nur nach einer längeren Trockenperiode geeignet sind. Als Absturzsicherung würde es zudem eine Umzäunung der bis vier Meter tiefen Badibecken brauchen.
Bis vor einigen Jahren war die westliche Wiese im Winter zugänglich. Zwei Zaunelemente können entfernt und zur Badi hin angebracht werden. Wegen der Nässe wurde dieser Teil aber nicht benutzt von Personen, die dort ihre Freizeit verbringen möchten – hingegen derart rege von Hundebesitzern respektive deren Hunden, dass das Badmeisterteam im Frühjahr jeweils über 200 Hundehaufen entfernen musste. Danach mussten die Fundstellen mit Desinfektionsmittel behandelt werden, damit bei der Eröffnung der Badi keine Reste des im Winter schlecht verrottenden Hundekots an den Füssen haften blieben. Von dort kann der Hundekot nämlich zur Dusche und – wenn die Füsse in der Dusche nicht sauber gereinigt werden – sogar ins Badwasser gelangen. Das Fazit des Stadtrates: Aus hygienischen Gründen, aber auch aufgrund des Flächenbedarfs kann die Wiese nicht zur Verfügung gestellt werden.