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Oltner Museenlandschaft wird umgekrempelt
Platz für neue Nutzungen
Es geht nun darum, auf dem tieferen Kostenniveau die Zukunft zu gestalten. Stichwörter dazu sind Redimensionierungen, Synergien, neue Konzepte und Fremdfinanzierungen. Wesentliche Zielsetzungen sind auch, dass alle Museen immer offen gehalten werden können und nicht – wie heute der Fall – für den Auf- und Abbau von Sonderausstellungen jeweils geschlossen werden müssen. Aus Sicht der Stadtentwicklung soll eine Neukonzeption und -gruppierung der Museen zudem Hand zu bieten für neue Nutzungen an der Kirchgasse, voraussichtlich im Bereich Detailhandel.
Die Erkenntnis, dass die drei städtischen Museen weitergeführt werden sollen, wenn auch mit geringeren Kosten, soll nun genutzt werden, um eine Konzentration auf nur noch zwei Gebäude vorzunehmen. In diesen gilt es zugleich längst fällige bauliche Sanierungen durchzuführen, welche die Betriebskosten auf ein zeitgemässes Niveau führen sollen. Die Kosten für die baulichen Sanierungen der verbleibenden Museumsliegenschaften sollen dabei im Rahmen des Werterhalts für städtische Hochbauten abgewickelt werden, nachdem in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten die Schulhäuser und das Stadthaus umfangreichen Sanierungen unterzogen wurden und sich nun einem sehr guten Zustand befinden. Mit den Gebäudesanierungen einher gehen auch Erneuerungen der heutigen, teils mehrere Jahrzehnte alten Dauerausstellungen.
„Haus der Museen“ an der Konradstrasse
Das vom Stadtrat geplante Szenario sieht die Verschiebung des Naturmuseums in die Liegenschaft an der Konradstrasse vor, wo heute schon das Historische Museum und das Archäologische Museum Kanton Solothurn angesiedelt sind. Im künftigen „Haus der Museen“ – so der Arbeitstitel – an der Konradstrasse mit Natur, Geschichte und Archäologie unter einem Dach wird jeder Bereich seine „Geschichte“ für das jeweilige Publikum erzählen; zugleich werden wesentliche Synergien in den Bereichen Infrastruktur und gemeinsame Räume für Sonderausstellungen angestrebt. Es ist derzeit vorgesehen, dem Parlament in rund einem Jahr mit dem Budget 2016 eine Vorlage für den Umbau – inklusive Ausbau des Dachgeschosses – und die Neueinrichtung der Liegenschaft Konradstrasse 7 zu unterbreiten.
In einer zweiten Etappe soll das Kunstmuseum in das Gebäude an der Kirchgasse 10 übersiedeln, wo sich heute das Naturmuseum befindet, und mit einem Anbau ergänzt werden. Die Liegenschaft an der Kirchgasse 10 steht unter kantonalem Einzelschutz. Die Möglichkeiten der Veränderungen sind somit stark reduziert, was eine Nutzung für den Detailhandel als wenig geeignet erscheinen lässt. Hingegen kann das Gebäude gut für das momentan benachbarte Kunstmuseum genutzt werden, verbunden mit einem rückwärtigen Anbau, für dessen Finanzierung auch teilweise bereits zugesicherte private Gelder eingesetzt werden. Dieser zweite Schritt in der Umgestaltung der Oltner Museenlandschaft, der dem Parlament voraussichtlich im Herbst 2017 vorgelegt wird, wird nicht durch den ersten präjudiziert, macht aber Sinn, da mit der Freigabe des heutigen Kunstmuseumsgebäudes an der Kirchgasse 8 eine zusammenhängende Fläche für eine andere Nutzung zur Verfügung gestellt werden kann.
Kunstmuseum Olten erhält private Unterstützung Im Budget 2015 wurden die finanziellen Ressourcen der drei städtischen Museen angesichts der schwierigen Finanzlage der Stadt Olten wesentlich reduziert: Mit Beiträgen zwischen 500‘000 und 550‘000 Franken pro Museum liegen die Nettokosten nach drei Kürzungsrunden künftig rund 30% tiefer als noch im Jahr 2012. Beim Kunstmuseum springen nun Private in die Lücke: Eine Gruppe von Freunden der traditionsreichen Institution leistet als Überbrückung der schwierigen Zeiten über sechs Jahre hinweg jährlich einen substanziellen Betrag ans Kunstmuseum. Die Zahlungen sind an die Auflage gebunden, dass sich die Stadt Olten ebenfalls mit einem Mindestbeitrag von jährlich netto 550‘000 Franken für das Kunstmuseum Olten engagiert. Der Stadtrat hat mit grosser Freude von der grosszügigen Verpflichtung, die einen wesentlichen Bestandteil zur Sicherung der bewährten und beliebten Institution darstelle, Kenntnis genommen und angekündigt, dass er sich nun nach Kräften für den Erhalt und die Neukonzeption der Oltner Museen einsetzen werde. Diese besteht aus einer Redimensionierung auf die zwei Standorte Konradstrasse 7 und Kirchgasse 10, welche aber im Gegenzug saniert und neu eingerichtet werden sollen. |