Inhalt
Postulat Sandra Näf-Frei (GO) und Mitunterzeichnende betr. sbo als Produzentin von Solarstrom/Beantwortung
- Geschäftsart
- Antrag
- Datum
- 22. November 2012
- Beschreibung
- Am 15. Dezember 2011 haben Sandra Näf-Frei (GO) und Mitunterzeichnende folgenden Vorstoss eingereicht:
„Der Stadtrat wird beauftragt, bei den Städtischen Betrieben Olten sbo darauf hinzuwirken, dass diese eigene Photovoltaik-Anlagen errichtet und betreibt. Diese sollen auf städtisch-öffentlichem Grund, aber auch als zugemietete Flächen auf Gebäuden und Anlagen von Privaten oder von anderen öffentlichen Körperschaften errichtet werden können. Die Stadt soll, so weit es in ihrer Verantwortung steht, die Errichtung dieser Anlagen bestmöglich erleichtern und fördern.
Begründung:
Zurzeit kaufen die Städtischen Betriebe Olten (sbo) den Solarstrom bei privaten Lieferanten ein. Mit diesen bestehen z. T. längerfristige Lieferverträge, und die bisherige Nachfrage seitens der Stromkundinnen und -kunden kann abgedeckt werden. Der Aufpreis von 75 Rappen pro kwh, der an jene weiterverrechnet wird, welche im Versorgungsgebiet der sbo Solarstrom beziehen, ist schweizweit einer der höchsten und deutlich höher als die Gestehungskosten von Solarstrom aus neuen Anlagen. Dieser Aufpreis lässt sich im Wesentlichen mit den erwähnten längerfristigen Verträgen und dem Bezug aus teureren (älteren) Anlagen erklären.
Wenn die sbo selber zur Produzentin von Solarstrom wird, hat dies diverse ökologische und ökonomische Vorteile. Mit moderner Technik aus Neuanlagen lässt sich Solarstrom wesentlich günstiger produzieren, und in den nächsten wenigen Jahren werden die Kosten pro Einheit weiter sinken. Diesen Preisvorteil kann die sbo den Kundinnen und Kunden weitergeben, was die Attraktivität des freiwilligen Bezugs von Solarstrom erhöht und die Abhängigkeit von Dritten vermindert. Da die Bereitschaft, Solarstrom zu beziehen, weiter steigen wird – wozu auch die Stadt als Strombezügerin beitragen kann – braucht es keinen Zwischenhandel.
Schliesslich gibt es im Versorgungsgebiet der sbo, ganz besonders aber auf Stadtgebiet von Olten zahlreiche ausgedehnte Flächen auf öffentlichem Grund (städtische, kantonale Bauten, Bauten der SBB), aber auch auf privaten Gewerbe- und Dienstleistungsgebäude, die sich „aus einer Hand“ rationell mit Photovoltaik-Anlagen ausrüsten lassen, weil das Know-how gebündelt eingesetzt werden kann und die Investitionskosten pro Flächeneinheit tief gehalten werden können. Selbstverständlich sollen Private, welche ihre (Dach-)Flächen zur Verfügung stellen, angemessen abgegolten werden, wie es z.B. auch bei Natelantennen üblich ist.
Was ausserdem dafür spricht, dass die sbo selbst Solarstrom produziert: In der Energieversorgung werden wir zunehmend gefordert sein, mit Sonnenenergie Speichermedien (Batterien) aufladen zu können: Es wird für ein Unternehmen der öffentlichen Versorgung wesentlich einfacher als für Private mit Kleinanlagen sein, dies technisch zu bewerkstelligen.“
* * *
Im Namen des Stadtrates beantwortet Stadtpräsident Ernst Zingg den Vorstoss wie folgt:
Die Basis für die zukünftige Energiepolitik des Stadtrates bilden die am 3. September 2012 im Rahmen der Prozesses zur Rezertifizierung als Energiestadt verabschiedete „Energie- und Klimastrategie 2012“ sowie das Dokument „Handlungsansätze, Schwerpunkte und Massnahmen 2012-2015“. Die Förderung von Solaranlagen auf städtischen Liegenschaften entspricht den Stossrichtungen dieser beiden Dokumente. Der Stadtrat will die Förderung der Errichtung von Photovoltaikanlagen in Zusammenarbeit mit der Aare Energie/sbo angehen.
Zum Strommix:
Die Aare Energie AGE/sbo stellt auf den 1.1.2013 ihre Stromprodukte in der Stadt Olten neu zusammen: Als Standardstrom wird neu 100 % erneuerbarer Strom (98 % Wasserkraft, 2 % Photovoltaik) aus Schweizer Quellen mit einem Aufpreis von 1 Rp / kWh angeboten. Die Möglichkeit besteht, entweder zu Strom aus 100 % erneuerbaren, regionalen Quellen ( 95 % Wasserkraft, 5% Photovoltaik) mit einem Aufpreis von 3.5 Rp/kWh oder zurück zu reinem Kernstrom zu wechseln. Das Produkt reiner Solarstrom fällt in der Stadt Olten weg.
Der Stadtrat beantragt, das Postulat zu überweisen und gleichzeitig abzuschreiben, da die geforderten Schritte eingeleitet sind.
Zugehörige Objekte
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