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Zivilschutz im Einsatz für ein Freilufttheater auf der Alp Stierva
Mountain Glory, so heisst das Theater, das von nichts weniger handelt als von der Entstehung des modernen Menschen und seiner ewigen Not mit den Begriffen Kultur und Natur, seinem „Drang, das Ursprüngliche und Wilde zu finden". Tatsächlich wurde auf der Alp Stierva 1769 das philanthropische Internat „Institute Mountain Glory“ eröffnet, welches auf den Schriften des Humanisten Jean-Jacques Rousseau basiert. Ziel dieses Institutes war „Die Rückführung der von den Folgen der Industrialisierung verschmutzten menschlichen Seele in ihren ursprünglichen, reinen Zustand, zwecks der andauernden und natürlichen Gesundung der europäischen Gesellschaften.“ Das Theater lässt dabei das Publikum im Rahmen einer Wanderung die Überreste dieses Institutes kennenlernen.
5-Meter-Holzkonstruktion aufgestellt
Die Zivilschützer unter der Leitung von Korporal Gruppenführer Adrian Zumsteg wurden bei ihrer Ankunft von der Gemeindepräsidentin Daniela Brenn in Stierva willkommen geheissen und bereits vorgewarnt, dass die zu erwartende Arbeit mit den Künstlern möglicherweise etwas ungewohnt ablaufen könnte. Nach dem Mittagessen im Restaurant Belavista besichtigten die Zivilschützer ihren Arbeitsort auf der Alp Stierva, welche auf 2145 m.ü.M. liegt und von einer Zentimeter dicken Schneedecke überzogen war. Die zwei Zürcher Bühnenbildner erläuterten die Aufgaben anhand eines noch tintenfrischen Skizzenbuches, welches eben erst fertiggestellt wurde. Die erste und einzige Verletzung hat sich noch am ersten Tag ein Zivilschützer beim Abstieg vom verschneiten Arbeitsort geholt. Die Visionen der beiden Bühnenbildner konnten trotz einiger organisatorischen Schwierigkeiten schliesslich dank viel Erfahrung und Besonnenheit im Einsatz mit Seilzugmaschinen mehrheitlich umgesetzt werden. Am Ende stand eine pyramidenähnliche Holzkonstruktion von über 5 Meter Höhe und geschätzten 3 Tonnen Gewicht, welche allein mit Muskelkraft aufgerichtet wurde.
An einem weiteren Theaterschauplatz, Steinbruch genannt, sollten Baumpfähle hochgeschleppt und aufgerichtet werden. Auch diese Aufgabe war nicht ganz ungefährlich wegen des steilen Geländes. Das Wetter, obwohl für die ganze Woche unbeständig und regnerisch vorausgesagt, meinte es gut mit den Zivilschützern. Der WK bleibt den Zivilschützern in guter Erinnerung, wenn gleich die meisten sich für die kommenden Einsätze lieber wieder Aufgaben direkt zugunsten der Gemeinde wünschten.