1. Ausgangslage
Für die Auslandhilfe stehen jährlich unter Konto Nr. 590.367 Fr. 40’000.-- zur Verfügung und für die humanitäre Hilfe stehen jährlich unter Konto Nr. 590.368 Fr. 20’000.-- zur Verfügung.
2. Eingegangene Projektunterstützungsgesuche zur Auslandhilfe
An konkreten Projektunterstützungsgesuchen für einen Beitrag zur Auslandhilfe sind die fol-genden 43 Gesuche (Vorjahr 44) eingegangen:
Afrika:
- Burkina Faso, Wasser-Sanierung-Hygiene, Morija
- Kamerun, Masernimpfung, Medecins sans Frontières
- Madagaskar, Erneuerbare Energiequellen, Mad‘Eole
- Mali, Wasser und Siedlungshygiene, Helvetas
- Mosambik, Minenräumeinsatz, Digger Dtr
- Namibia, Unterstützung, Beratung, Überweisung, Interteam
- Senegal, Frühschwangerschaften reduzieren, Iamanen
- Tansania, Zentrum für mental behinderte Kinder, Centre Bethlehem
- Tschad, Vermittlung von nötigem Wissen für Gemeinden, Swissaid
- Zambia, Kinderheim für missbrauchte Kinder, HAFZ
Asien:
- Bangladesch, Stärkung von Frauen für Mikrokredite, Tearfund
- Indien, Unterstützung von bedürftigen Schulkindern, Fair Med
- Indonesien, Armutsminderung durch Wirtschaftsförderung, Swiss Contact
- Kambodscha, Betreuung und Ausbildung von Kindern in Not, Ecosolidar
- Kirgistan, sparsame Bewässerungstechnologien, Helvetas
- Mittlerer Osten, Pionier-Projekte, Ome
- Moldawien, Kinder in ihrer Entwicklung fördern, Caritas
- Myanmar, Frieden und Ruhe für Wiederaufbau, Swissaid
- Nepal, Indigene Gemeinschaft, Fastenopfer
- Nicaragua, Naturschutz am Rio Pueblo Nuovo, Vivamos mejor
- Palästina, Arbeitslose und Benachteiligte Fördern, Caritas
- Philippinen, Biologischer Landbau, Ecosolidar
- Russland, Schutz der Bevölkerung vor dem Vergiften des Trinkwassers, Green Cross
- Vietnam, Orthopädieprojekte für Kinder, Green Cross
Europa/Balkan:
- Balkan, Aufbau von Jugendorganisationen, Horyzon
- Ukraine, Wohnheim Parasolka, Verein Parasolka
- Ukraine, Therapiecamps für Kinder aus Tschernobyl, Green Cross
Südamerika:
- Bolivien, Menschenwürdige Arbeit für alle, Solidar Swiss
- Brasilien, Schulprojekt, Liberdade
- Ecuador, Bau von zwei Schulhäuser, Para Los Indios
- Ecuador, Bewässerungssystem für 230 Familien, Para Los Indios
- Ecuador, Bau von fünf Grundwasser-Brunnen, Para Los Indios
- Ecuador, Bau von Wasserleitungen, Swissaid
- El Salvador, Perspektiven für Jugendliche, Verein Hilfswerk El Salvador
- Kolumbien, Klimabündnisprojekt, Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien
- Kolumbien, Kindertagesstätten, Vivamos Mejor
- Nicaragua, Einkommensförderung für Bauern, Interteam
- Nicaragua, Frauen engagieren sich für eine sichere Zunkunft, Solidar Swiss
- Venezuela, Unterstützung in ärmeren Quartieren, Jardin Humano
Verschiedene Länder:
- Fistelprogramm, Whi
- Südprogramm Klima und Entwicklung, Brot für Alle
- Schuldenkrisen, Brot für Alle und Fastenopfer
3. Kriterien zur Vergabepraxis für Beiträge zur Auslandhilfe
Die Sozialdirektion hat alle eingegangenen Gesuche gemäss den Richtlinien geprüft: Bezug zu Olten (wenn möglich), Zewo-Zertifizierung (wenn sinnvoll), gesamte Würdigung des Pro-jektes bzw. der Organisation, Projekte vorzugsweise mit Zielgruppe Frauen oder Kinder, Pro-jektabrechnungen und Berichte für laufende Projekte, in der Regel zwei grössere Spenden pro Jahr für je ein Projekt in den Gegenden Afrika, Asien, Südamerika, Europa. Aufgrund dieser Kriterien beantragt die Sozialdirektion als Auslandhilfe 2012 die folgenden Beiträge für Projekte auszuzahlen:
Afrika:
- Madagaskar, Strom aus Sonne, Wind und Wasser für 5
weitere Dörfer, Mad‘Eole Fr. 5'000.00
Inhalt dieses Gesuches ist die Einbindung von 5 weiteren Dörfern in das Programm. Wiede-rum packt Mad‘Eole neue technische, aber auch ungewohnte soziale, kulturelle und wirt-schaftliche Herausforderungen an. Der Oltner Stefan Frey ist bereits seit mehreren Jahren bemüht, mit dem Förderverein Mad‘Eole Windkraft- und Kleinkraftwerkprojekte in dieser Region zu verankern.
- Namibia, Beitrag an bessere Lebensbedingungen für
HIV-positive Waisenkinder, Interteam Fr. 5'000.00
Das Projekt startete in der namibischen Hauptstadt Windhoek in einem Armenviertel Katuturas mit einer Suppenküche. Bald wurden daraus zwei Suppenküchen in verschiedenen Stadtteilen. Dazu kamen angeschlossene Spielgruppen, Schulen und Jugendclubs. Die Finanzierung muss neu aufgebaut werden, da die langjährige Projektverantwortliche verstor-ben ist. Dies wird nun von Frau Claudine Haller vorgenommen, welche kürzlich ein Praktikum im Vormundschaftsamt absolviert hat und die Schule für soziale Arbeit erfolgreich abge-schlossen hat.
- Zambia, Beitrag für Hilfe sexuell missbrauchter Kinder, HAFZ Fr. 3‘000.00
Der Verein HAFZ – Home for Abused Foundation Zambia setzt sich engagiert für sexuell missbrauchte Kinder in Zambia ein. HAFZ gibt es seit 4 Jahren. Mit diesem Verein konnte schon viel zum Schutz der Kinder erreicht werden. Momentan befinden sich 12 Kinder in einem neuen sicheren Zuhause. Den Kindern wird der Schulbesuch ermöglicht und sie wer-den medizinisch und psychologisch betreut. Des weiteren macht sich der Verein stark für einen Staat und eine Gesellschaft, welche keinen sexuellen Missbrauch an Kindern duldet.
Asien:
- Kambodscha, Betreuung und Ausbildung von Kindern in Not,
EcoSolidar Fr. 5'000.00
Betreuung und Ausbildung von mehr als 880 Strassenkindern, Waisen und sozial gefährdeten Jugendlichen. Das Ziel ist ihre soziale Integration und die Stärkung ihrer Identität. Mittel dazu sind das Angebot von Schulbildung und Berufsanlehren, psychosoziale Hilfestellungen und die Förderung musischer Fähigkeiten. Das Projekt wird bereits seit vier Jahren begleitet. Aufgrund der sehr positiven Erfahrungen wird es ausgebaut, damit der riesige Bedarf an Bil-dung besser abgedeckt werden kann.
Europa:
- Ukraine, Waisenhaus für behinderte Kinder, Parasolka Fr. 5'000.00
Das Bewusstsein, dass Behinderte oft nicht für möglich gehaltene Entwicklungspotentiale haben und mittels individueller Förderung und Anleitung zu möglichst selbstständiger Arbeit in der Lage sind, für sich und die Gemeinschaft Mitverantwortung zu übernehmen, ist in der ukrainischen Gesellschaft immer noch in den „Kinderschuhen“. Mit Parasolka wird für die Ukraine ein neuer Weg beschritten, weg von der nur medizinischen Betreuung hin zu einer pädagogisch/agogischen Betreuung mit angemessenen Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten. Für den Verein Parasolka engagieren sich die in Olten wohnhaften Ruedi Iseli und Beate Hasspacher.
- Balkanregion, Leiterinnen und Leiter Schulungen und Aufbau von
gesellschaftlich relevanten Jugendorganisationen in der Balkan-
region, horyzon Fr. 5'000.00
Vor allem in ländlichen Gebieten und in Aussenquartieren der Städte leben die Jugendlichen der Balkanregion in Armut, Arbeitslosigkeit und in Gefahr offener Konflikte. Dieses Projekt hilft beim Aufbau von YMCA Jungendorganisationen und befähigt Jugendliche zu qualifiziertem Engagement in der Jugendarbeit. Dies erleichtert ihnen den Einstieg in die Arbeitswelt, zu demokratischem Engagement in der Gesellschaft und zu einem gesünderen Lebensstil.
Südamerika:
- Brasilien, Recife, Unterstützung für die Basisschule Uniao
Communitaria, Verein Liberdade Fr. 5‘000.00
Die Armut im Stadtviertel von Recife, wo die Schule liegt, ist nach wie vor sehr gross. Trotz der wirtschaftlichen Besserung Brasiliens nimmt die Arbeitslosigkeit nicht ab und die Rohheit der Jugend nimmt weiter zu. Mit verschiedenen Massnahmen (Einsatz eines Psychologen, Finanzierung eines Englischlehrers, aber auch Ballettstunden, um den eigenen Körper zu erfahren etc.) wird versucht, Abwechslung in das Leben der Schule zu bringen.
- Nicaragua, Mulukuku und Waslala, Frauen engagieren sich
für eine sichere Zukunft, Solidar Swiss Fr. 5'000.00
Soziale Spannungen und Gewalt prägen das Projektgebiet. Kriegs-Erfahrungen, grosse Ar-mut und Vernachlässigung seitens der Regierung sind einige der Ursachen. Von der Gewalt sind besonders Frauen betroffen: Jede zweite erlebte schon in ihrer Jugend psychische, physische oder sexuelle Gewalt. Mit Aufklärungs- und Präventionskampagnen kämpfen vier lokale Frauen- und Selbsthilfeorganisationen gegen diese Gewalt; sie unterstützen die Opfer und fördern die wirtschaftliche Selbständigkeit. Als angestrebtes Ziel soll dieses Projekt die Lebenssituation von Frauen und ihren Familien dahingehend verbessern, dass die Gewalt gegen sie weiter abnimmt und sie sowohl sozial als auch ökonomisch stärker werden.
- Kolumbien, Rio Patia, Klimabündnisprojekt, Arbeitsgruppe
Schweiz – Kolumbien Fr. 2'000.00
Schwerpunkt ist weiterhin die Sicherung des Landes und der Erhalt des primären Regenwal-des angesichts der paramilitärischen Präsenz. Widerrechtlich und mit Gewalt treiben diese zusammen mit Vertretern der nationalen Elite den Anbau von Ölpalmen voran, auf einem Gebiet, das Eigentum der traditionell schwarzen Bevölkerung ist und durch kollektive Land-titel garantiert ist. Gemeinschaftsprojekt mit der Oltner Umweltfachstelle.
4. Kontrolle
Die Sozialdirektion überwacht die Verwendung der Gelder für die Auslandhilfe anhand von Projektabrechnungen und Projektberichten.
5. Anträge für Beiträge Humanitäre Hilfe 2012
Es sind bisher zwei aktuelle Anträge eingetroffen, einer von Caritas Schweiz und einer vom Schweizerischen Roten Kreuz. Aufgrund der gegebenen Aktualität beantragt die Sozialdirek-tion die Vergaben von je Fr. 10‘000.00 an die Soforthilfe zugunsten der Opfer der Dürre in Ostafrika und für die humanitäre Hilfe der Syrischen Zivilbevölkerung.
- Unterstützung für die Opfer der Dürre in Ostafrika, Caritas Fr. 10'000.00
- Humanitäre Hilfe für die Syrische Zivilbevölkerung; SRK Fr. 10'000.00
Beschluss:
1. Als Auslandhilfe 2012 werden zu Lasten des Kontos 590.367, Fr. 40’000.00 ausbezahlt. Die Beiträge gehen an folgende Organisationen oder Trägerschaften:
Madagaskar, Strom aus Sonne, Wind und Wasser, Mad’Eole Fr. 5‘000.00
Namibia, Beitrag an bessere Lebensbedingungen, Interteam Fr. 5‘000.00
Zambia, Beitrag für Hilfe missbrauchter Kinder, HAFZ Fr. 3‘000.00
Kambodscha, Betreuung und Ausbildung für Kinder, Eco Solidar Fr. 5‘000.00
Ukraine, Waisenhaus für behinderte Kinder, Parasolka Fr. 5‘000.00
Balkanregion, Schulung von Leiter/innen, horyzon Fr. 5‘000.00
Brasilien, Unterstützung für Basisschule, Liberdade Fr. 5‘000.00
Nicaragua, Frauen engagieren sich, Solidar Swiss Fr. 5‘000.00
Kolumbien, Rio Patia, Klimabündnisprojekt, Arbeitsgruppe Fr. 2‘000.00
Total Fr. 40‘000.00
2. Als humanitäre Hilfe 2012 werden zu Lasten des Kontos 590.369, Fr. 20'000.00 ausbe-zahlt. Zwei Beiträge mit je Fr. 10‘000.00 gehen an Caritas und an das Schweizerische Rote Kreuz mit folgenden Zwecken:
Caritas, Hilfe für die Opfer der Dürrekatastrophe im Sahel Fr. 10‘000.00
SRK, Humanitäre Hilfe für die syrische Zivilbevölkerung Fr. 10‘000.00
Total Fr. 20‘000.00
3. Die Sozialdirektion wird mit dem Vollzug beauftragt.