1. Augangslage
Per 1. April 2010 wurde durch den Stadtrat die befristete Stelle des Sportkoordinators bis zum 31. März 2011 geschaffen. Diese befristete Anstellung wurde mit dem Stadtratsbeschluss vom 11. Oktober 2011 um ein Jahr bis zum 31.03.2012 verlängert. Die Stelle ist Teil des Projektes „Lokales Bewegungs- und Sportnetz LBS“. Dabei handelt es sich um ein Sportförderungsprojekt, welches über den Zeitraum von zwei Jahren mit insgesamt CHF 30'000.- von Bund und Kanton mitfinanziert wurde. Ziel dieser Sportnetze, welche in der ganzen Schweiz seit 2003 geschaffen wurden, ist die allgemeine Förderung von Bewegung und Sport sowie die Multiplikation der Ideen in der gesamten Schweiz. Träger der Sportnetze sind die Gemeinden.
Der heutige Stelleninhaber konnte per 1. April 2010 Person als Sportkoordinator in einem Anstellungspensum von 30% angestellt werden. Er arbeitet daneben als Sachbearbeiter im Schulsekretariat (50%-Pensum).
Gemäss Projektdefinition des Bundesamtes für Sport können die Aufgaben des Sportkoordinators wie folgt umschrieben werden:
- Er koordiniert, berät und begleitet die Zusammenarbeit der im Bewegungs- und Sportbereich tätigen Partner (Sportvereine, Schulen, Schulsport etc.) mit ihren bestehenden Bewegungs- und Sportangeboten.
- Er initiiert, wo nötig, Bewegungs- und Sportangebote für die gesamte Bevölkerung.
- Er administriert Sport- und Bewegungsangebote in der Gemeinde.
- Er ist bedacht auf die Qualität der Angebote sowie deren Umsetzung.
Nun geht es darum die befristete Anstellung des Sportkoordinators in eine unbefristete umzuwandeln, damit die genannten Aufgaben weiterhin verfolgt werden können und die Nachhaltigkeit der Oltner Sportförderung weiterhin sicher gestellt ist.
2. Erwägungen
a) Was wurde in den vergangenen zwei Jahren realisiert?
Onlineplattform
www.sport.olten.ch: Diese Plattform wurde Anfangs Oktober 2010 realisiert. Damit wurden sämtliche Informationen über den Oltner Sport auf einer Webseite zusammengefasst. Hier erscheinen Neuigkeiten und Mitteilungen im Bereich Sport, die aktuellen Sportevents werden im Sportkalender abgebildet und eine neue Datenbank zeigt die aktuellen Kontakte zu den Sportvereinen und weiteren Sportangeboten. Mit einer einfachen Suchfunktion kann die Bevölkerung durch die Eingabe von speziellen Kriterien (z.B. Altersgruppe, Sportart, Geschlecht, Ausrichtung etc.) das geeignete Sportangebot finden. Zusätzlich werden Informationen zu alle Projekten und Programmen der Sportförderung der Stadt Olten abgebildet (Freiwilliger Schulsport, Midnight Olten, Jugendsportförderung, Sportlerehrung, Präsidentenkonferenz etc).
Onlinereservationssystem für Turnhallen:
Auf dieser Onlineplattform sind auch die Belegungspläne der städtischen Turnhallen ersichtlich. Die Vereinsverantwortlichen können damit rund um die Uhr die freien Trainingszeiten ausfindig machen und entsprechend eine Onlinereservationsanfrage tätigen. Dadurch wird der Belegungsprozess aus Sicht der Vereine und der Verwaltung vereinfacht und der administrative Aufwand reduziert. Durch die neu entstandene Transparenz kann die Benützung der Turnhallen hinsichtlich der Sportförderung laufend optimiert werden: Die Vereine werden damit angehalten, die Hallen entsprechend der ausgestellten Bewilligung zu nutzen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Vereine die Hallen nur reservieren, wenn sie diese tatsächlich benötigen. Somit können die Hallen bei Nichtgebrauch anderen Nutzern zu Verfügung gestellt werden. Bei diesen Belegungsoptimierungen sind jeweils eingehende Abklärungen und Absprachen zwischen dem Sportkoordinator und den Hauswarten sowie den beteiligten Vereinen/Veranstaltern notwendig. Nur so ist garantiert, dass die neue Lösung für alle Beteiligten stimmt. Unabhängig davon steht der Sportkoordinator in engem Kontakt mit den Hauswarten, damit er die Hauswarte umgehend unterstützen kann, falls Probleme mit Vereinen entstehen.
Die Plattform wird in Zusammenarbeit mit der Entwicklungsfirma laufend verbessert, damit weitere administrative Prozesse (z.B. Auszahlung der Jugendsportförderung, Rechnungsstellung, Statistikfunktion etc.) in diesem System integriert werden können. Damit wird der administrative Aufwand laufend reduziert.
J+S-Kids:
Diese Angebote richten sich an 5-10-jährige Kinder. Es wird in diesen Trainings auf eine polysportive Ausgestaltung geachtet, wobei die Grundbewegungen gefördert werden sollen. Diese Grundausbildung der Kinder soll die Basis für lebenslangen Sport und Bewegung sein. Im Bereich des freiwilligen Schulsportes sowie des Vereinssports konnten neu mehrere J+S-Kidsangebote geschaffen werden. Trotz diesen Erfolgen hat die Erfahrung gezeigt, dass die Vereine einige Zeit benötigen, um ihre Strukturen anzupassen. Daher ist es wichtig, dass dieses Angebot weiterhin gefördert wird und der Sportkoordinator die Vereine bei der Organisation der J+S-Kidskurse unterstützt.
b) Welche Aufgaben sind neu hinzugekommen?
Sanierung Eishalle Kleinholz:
Im September 2010 hat die Bevölkerung der Sanierung der Eishalle Kleinholz im Umfang von CHF 12.1 Mio zugestimmt. Der Sanierungszeitraum wird nun noch einige Jahre in Anspruch nehmen. In diesem Zusammenhang ist er Mitglied der Resonanzgruppe und es ist die Aufgabe des Sportkoordinators die Interessen der Stadt, der Sportpark AG sowie der Nutzerinnen und Nutzer zu koordinieren. Dazu gehört die Abwicklung der regelmässig durch den Stadtrat zu genehmigenden Zahlungen. Es gilt das kommunizierte Ziel, den neuen Annexbau mit unter anderem einem Restaurant sowie einem Kraftraum als Zentrum der Sportanlage Kleinholz zu realisieren. In diesem Zusammenhang muss bereits heute die Zukunft des Sportplatzrestaurants im Bereich des Leichtathletikstadions definiert werden, wobei Abklärungen für die Nutzung als Clubhaus durch HCO und TVO laufen. Ebenso muss im Rahmen der Sanierung der Eishalle die Zukunft der Curlinghalle gesichert werden. Es gilt in Zusammenarbeit mit dem Curlingclub die künftigen Eigentumsverhältnisse sowie Finanzierung zu klären und neu festzulegen. Bei diesen Projekten wird der Sportkoordinator einen erheblichen Beitrag zur Lösungsfindung leisten.
Neue Tennisanlage Gheid und Fusion Oltner Tennisclubs:
Aufgrund sinkender Mitgliederzahlen beabsichtigen der TC Sunlight Olten sowie der TC Olten zu fusionieren und künftig nur noch eine Tennisanlage im Gheid zu betreiben. Damit der geplante Spielbetrieb für beide Vereine im Gheid möglich ist, muss diese vergrössert werden. Die Anlage im Schöngrund würde nicht mehr benötigt. Um die Vereine bei diesem Vorhaben zu unterstützen, sind umfangreiche Abklärungen durch den Sportkoordinator notwendig.
Künftige Benutzung Giroud Olma Hallen:
Der Vertrag zwischen dem Kanton und der Immobilienfirma Giroud Olma wurde per 01.01.2012 um weitere 5 Jahre verlängert. Voraussichtlich werden für die Stadt erhebliche zusätzliche Mietkosten anfallen. Hierzu wird ein Antrag an das Gemeindeparlament notwendig sein.
Es ist allgemein anerkannt, dass in Olten der Bedarf nach einer zusätzlichen Dreifachturnhalle vorhanden ist. Die neue Halle könnte im Rahmen des Baus eines neuen Primarschulhauses realisiert werden. In diesem Zusammenhang gilt es durch den Sportkoordinator Vorabklärungen bei den Vereinen zu treffen.
Alle diese Projekte werden bis zur vollständigen Realisierung noch Jahre andauern. Dabei ist die Mitarbeit des Sportkoordinators erforderlich.
c) Fazit
Die neuen während den vergangen zwei Jahren hinzugekommenen Projekte der Abteilung Sport sind sehr komplex. Gleichzeitig haben die rein administrativen Aufgaben des Sportkoordinators (z.B. Ausstellen von Benützungsbewilligungen) abgenommen. Der Stelleninhalt wurde damit insgesamt anspruchsvoller. Ebenso haben die Vereine immer mehr Mühe ehrenamtliche Vereinsfunktionäre zu finden und sind demzufolge froh, wenn vereinsübergreifende Aufgaben von der Stadt übernommen werden.
Damit die erwähnten Projekte und Aufgaben weiterhin zeitgerecht und in der erforderlichen Qualität im Sinne aller im Sportbereich tätigen Partner umgesetzt werden können, ist es notwendig, die Befristung der Stelle des Sportkoordinators aufzuheben. Die dazu notwendigen 30 Stellenprozente wurden bereits innerhalb der Abteilung Schuldienste und Sport aufgrund der durchgeführten Sekretariatsreform eingespart. Es ist damit kein Antrag an das Gemeindeparlament zur Generierung von zusätzlichen Stellenprozenten notwendig. Einer Übersicht der Stellenprozente der Abteilung Schuldienste und Sport ist in der Beilage ersichtlich.
Aufgrund der im letzten Jahr zusätzlich anfallenden Aufgaben und Projekte hat die Erfahrung gezeigt, dass sich der Arbeitsinhalt des Stelleninhabers vermehrt in Richtung Sport verschoben hat. Dieser Trend wurde zusätzlich dadurch begünstigt, dass die gesamte Schuladministration in den vergangenen zwei Jahren effizienter organisiert werden konnte, was dazu führte, dass hierzu weniger Stellenprozente notwendig sind.
Aufgrund dieser Überlegungen wird der Stelleninhaber ab dem 01. April 2012 zu 50% als Sportkoordinator (Lohnklasse 16) und zu 30% als Sachbearbeiter Schulsekretariat (Lohnklasse 11) angestellt.
d) Organisation der Abteilung Sport
Die Abteilung Sport besteht aus dem Abteilungsleiter Schuldienst und Sport, dem Sportkoordinator, dem Leiter Schulsport (Anstellung im Umfang von 4 Lektionen) sowie einem oder einer Lernenden (siehe Beilage: Organigramm Abteilung Sport).
Der Abteilungsleiter Schuldienst und Sport übernimmt, neben der Leitung der Abteilung, Projekte von besonderer Bedeutung wie z.B. das Co-Präsidium des Gigathlon 2012 oder die Erarbeitung der Vorlage zur Sanierung der Eishalle. Die Aufgaben des Sportkoordinators wurden bereits in den vorangehenden Kapiteln beschrieben.
Aktuell wird die Abteilung Sport zusätzlich von einem Hochschulpraktikanten unterstützt. Sollte die Schaffung dieser Praktikantenstelle bewähren, würde erneut eine solche Stelle ausgeschrieben. Hierfür würde ein separater Antrag an den Stadtrat gestellt.
3. Finanzielle Auswirkungen
Die Kosten der 30%-Anstellung des Sportkoordinators sind für das gesamte Jahr 2012 budgetiert. Durch die Erhöhung des Pensums der Stelle des Sportkoordinators von 30% auf 50% fallen pro Jahr Kosten in der Höhe von CHF 2'300 an.
Für das Jahr 2012 ist ein zusätzlicher Nachtragskredit in der Höhe von CHF 1’700 erforderlich.
Aufgrund der besonderen Zusammenarbeitsvereinbarung mit der Entwicklungsfirma der Sportplattform entstehen der Direktion Bildung und Sport (BISPO) keine Kosten: Die Entwicklungsvorgaben der BISPO dienen der Herstellerfirma dazu, das Produkt weiter zu verbessern. Die Entwicklungskosten werden über den Verkauf der Software an neue Kunden finanziert.
Beschluss:
1. Die bis am 31.03.2012 befristete Anstellung des Sportkoordinators wird per 01.04.2012 in eine unbefristete Anstellung umgewandelt.
2. Der Umfang der Anstellung als Sportkoordinator LK 16 wird per 01.04.2012 von heute 30% Stellenprozent auf 50% erhöht sowie die Anstellung der Funktion Sachbearbeiter Bildung und Sport LK 11 per 1.4.2012 von 50% auf 30% gesenkt.
3. Es wird der folgende Nachtragskredit zu Gunsten der laufenden Rechnung 2012 genehmigt:
a) Konto 219.301.00 (Besoldungen) CHF 1‘400.-
b) Konto 219.395.00 (Verrechnete Sozialleistungen) CHF 300.-
Total CHF 1‘700.-
4. Die Direktion Bildung und Sport wird mit dem Vollzug beauftragt.