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Massnahmen zur Aktivierung der Innenstadt begrüsst
Differenzen bezüglich Mobilität
Die jüngste Sitzung der Resonanzgruppe machte es dann nochmals deutlich: Zur Entwicklung der Mobilität in der Innenstadt bestehen grundsätzlich verschiedene Auffassungen. Zwar bestehen Übereinstimmungen bezüglich generelle Zielsetzungen wie der Stärkung der Innenstadt als regionales Zentrum und Einkaufsort, der Aufwertung und Belebung der öffentlichen Räume und der Entlastung der Innenstadt von unnötigem Durchgangs- und Parksuchverkehr. Der Teufel steckt aber wie immer im Detail, so etwa in der unterschiedlich eingestuften Bedeutung der oberirdischen Parkplätze für die Erreichung dieser Ziele. Kontrovers diskutiert wurde auch die künftige Busführung, wobei die vom Stadtrat favorisierte Variante via Konradstrasse mehr Zustimmung fand als die Beibehaltung der Kirchgasse oder eine richtungsgetrennte Linienführung auf beiden Strassen.
Klar festgehalten von Seiten der Projektleitung wurde indessen, dass es aktuell „nur“ um die erste Etappe geht, die im März 2012 dem Parlament vorgelegt wird: Sie umfasst die Kirchgasse und die innere Baslerstrasse (Abschnitt zwischen Kirchgasse und Konradstrasse), die ab August 2012 saniert und – im Falle der Kirchgasse zwingend als Begleitmassnahme zur Umfahrungsstrasse ERO – vom motorisierten Individualverkehr befreit und umgestaltet werden sollen. Die neu gestaltete Kirchgasse soll mit einem Festakt und einem mehrtägigen Veranstaltungsprogramm pünktlich vor Eröffnung der Umfahrung im Jahr 2013 an die Oltner Bevölkerung übergeben werden. Über die weiteren Etappen wird zu späteren Zeitpunkten entschieden.
„Software“ begrüsst
Positiv beurteilt wurden die geplanten Begleitmassnahmen: Neben der „Hardware“ in Form von Bauvorhaben ist auch „Software“, also eine eigentliche Aktivierung und Belebung, vorgesehen. So soll durch die Einführung eines vorläufig auf zwei Jahre befristeten Mandats Quartierkoordination, für das der Stadtrat die nötigen Mittel gesprochen hat, die Belebung der Innenstadt in enger Zusammenarbeit mit der Stadtentwicklung im Sinne der Entwicklungsziele angeregt, unterstützt und koordiniert werden. Die Quartierkoordination erhält einen Leistungsauftrag und fungiert als Scharnier zwischen Verwaltung und Quartierakteuren: Sie unterstützt als „Ermöglicherin“ die verschiedenen Ideen und Projekte aus dem Quartier (z.B. mehrtägiges Fest zur Eröffnung der neu gestalteten Kirchgasse) und sorgt für die Koordination neuer und bestehender Aktivitäten untereinander und mit den städtischen Behörden. Um das private Engagement in der Anfangsphase zu unterstützen, wurde vom Stadtrat auch ein Kredit zur Finanzierung von Impulsprojekten genehmigt. Der entsprechende Fonds dient dazu, Aktivitäten mit Impulswirkung für die Innenstadtentwicklung anzustossen oder zu unterstützen. Auch Diskussions- und Vernetzungsplattformen können auf diese Weise finanziert werden.
Um die Selbstorganisation des Quartiers und die Freiwilligenarbeit zu fördern, ist zudem die Bildung einer Quartiergruppe Innenstadt geplant, in der die wesentlichen Anspruchsgruppen der Innenstadt nach Ansicht der Teilnehmenden der Resonanzgruppensitzung möglichst breit vertreten sein sollen: Vertreterinnen und Vertreter des Wohnens und Arbeitens in der Innenstadt, bereits aktive Personen, auch aus anderen Kulturen. Als weitere Begleitmassnahmen sind Anfang 2012 Eigentümergespräche und eine Nutzerkonferenz für den Raum Kirchgasse geplant. Ebenso soll die Evaluation möglicher Standorte für ein neues Parkhaus und für sogenannte Ankermieter wie grosse Detailhandelsunternehmen in der Innenstadt vorangetrieben werden.