Inhalt
Sälischulhaus, Wärmeerzeugung und Lüftung, Sanierung/Kreditbewilligung
- Geschäftsart
- Beschluss
- Datum
- 26. September 2011
- Beschreibung
- Zusammenfassung
Die geplante Sanierung der Wärmeerzeugung und Lüftung im Sälischulhaus mit einer neuen bivalenten Heizzentrale mit Holzpellet und Gasheizkessel und solaren Warmwassererzeugung stellt wiederum ein wichtiges energiepolitisches Signal dar. Mit dieser alternativen zukunftstauglichen Energieform zeigt die Stadt Olten auch auf, dass sie Verantwortung für die künftigen Generationen übernehmen will.
Der Stadtrat beantragt für die Sanierung der Wärmeerzeugung mit einer alternativen Energieform einen Kredit von Fr. 1'700'000.00.
Sehr geehrter Herr Präsident
Sehr geehrte Damen und Herren
Der Stadtrat unterbreitet Ihnen folgenden Bericht und Antrag:
1. Ausgangslage
Die Energieversorgung der Schulanlage Säli (3 Trakte) erfolgt heute mit einer Oel-Gasheizung. Die rund 20-jährige Heizzentrale befindet sich im 2. Untergeschoss des Gemeinschaftstraktes. Wie bei vielen Heizzentralen aus dieser Zeit ist sie deutlich überdimensioniert, insbesondere nach der Sanierung der Gebäudehülle. Zudem können Ersatzteile für die Regulierung nur noch schwer beschafft werden.
Die in den Jahren 1966–1968 installierten Lüftungsanlagen im Trakt 3, welche auch der Beheizung der Turnhallen dienen (es sind keine statischen Heizelemente vorhanden), entsprechen weder technisch noch energetisch (ohne Wärmerückgewinnung) den heutigen Anforderungen und haben die zu erwartende Lebensdauer von 25 Jahren massiv überschritten. Ersatzteile können zum Teil nicht mehr beschafft werden und es muss mit sehr aufwändigen Reparaturen gerechnet werden.
Der gesamte Energieverbrauch für Heizung, Warmwasser und Badewasser betrug im Jahr 2009/2010 ca. 2'320'000 kWh/a (entspricht ca. 240'000 lt Öl).
Nach der Sanierung der Gebäudehülle (Trakt 1 bis 3), der Wärmeerzeugung und der Lüftung wird der Energieverbrauch netto auf ca. 815'000 kWh/a (entspricht ca. 85‘000 lt Öl) reduziert.
Gestützt auf die Ausgangslage ist es sinnvoll und notwendig, die Wärmeerzeugung (Heizzentrale) und Lüftung zu sanieren.
2. Erwägungen
Evaluation Wärmeerzeugung
In einer 1. Phase wurden diverse Wärmeerzeugungssysteme geprüft. Folgende drei Wärmeerzeugungssysteme sind aus heutiger Sicht nicht sinnvoll:
Grundwasser-Wärmepumpe
Eine Grundwasser-Wärmepumpe ist an diesem Standort nicht möglich. Es ist nicht genügend Grundwasser vorhanden.
Holzschnitzelfeuerung
Eine Holzschnitzelfeuerung wäre nur mit sehr grossem baulichem Aufwand realisierbar. Die Platzierung des Holzschnitzelsilos wäre zu aufwändig. Möglicher Silostandort (alte Tankanlage) ist zu weit von der Heizzentrale weg.
Blockheizkraftwerk (BHKW)
Nach der Sanierung der Gebäudehülle ist die Heizleistung der Schulanlage zu klein um ein BHKW wirtschaftlich zu betreiben.
In der 2. Phase wurden die aus Sicht der Fachplaner zum heutigen Zeitpunkt sinnvollen und machbaren Wärmeerzeugungssysteme näher untersucht:
Variante 1 Erdgas mit Solaranlage
Investitionskosten (relevante Kosten für den Variantenvergleich) Fr. 530'280.00
Jahreskosten mit Umweltkosten Fr./a 118'220.00
Es ist eine neue Gasheizzentrale mit 2 modulierenden Gasheizkesseln vorgesehen. Ein Oel-Gasbetrieb ist für diese Grösse (ca. 450 kW) kaum rentabel.
Die bestehenden Oeltankanlagen können stillgelegt und demontiert werden.
Für die Warmwassererzeugung wird auf dem Dach des Sporttraktes eine thermische Solaranlage mit ca. 140 m2 Fläche installiert. Zusätzlich kann mit dieser Wärme ebenfalls ein Teil des Badwassers aufgewärmt werden.
Variante 2 Erdsonden-Wärmepumpe mit Erdgas und Solaranlage
Investitionskosten (relevante Kosten für den Variantenvergleich)Fr. 1'324'080.00
Jahreskosten mit Umweltkosten Fr./a 124'850.00
Es ist eine neue bivalente Heizzentrale mit Erdsonden-Wärmepumpe und Gasheizkessel vorgesehen. Mit diesem System kann die Redundanz erhöht werden, das heisst, bei einem Ausfall eines Wärmeerzeugers kann auf das andere System ausgewichen werden. Die benötigte Energie wird zu ca. 80 % mit der Wärmepumpe und solar erzeugt, den Rest übernimmt der Gasheizkessel.
Es müssten ca. 5'000 m Erdsonden gebohrt werden. Die maximale Tiefe an diesem Standort beträgt gemäss Amt für Umwelt 180 m. Das ergibt total 28 Bohrungen à 180 m. Eventuell müssen die Bohrungen auf ca. 20 reduziert werden wegen den Platzverhältnissen! Energieanteil Erdgas wird grösser.
Die bestehenden Oeltankanlagen können stillgelegt und demontiert werden.
Für die Warmwassererzeugung wird auf dem Dach des Sporttraktes eine thermische Solaranlage mit ca. 140 m2 Fläche installiert. Zusätzlich kann mit dieser Wärme ebenfalls ein Teil des Badwassers aufgewärmt werden.
Variante 3 Holzpellet Kessel mit Erdgas und Solaranlage
Investitionskosten (relevante Kosten für den Variantenvergleich)Fr. 722'000.00
Jahreskosten mit Umweltkosten Fr./a 123'652.00
Es ist eine neue bivalente Heizzentrale mit Holzpellet und Gasheizkessel vorgesehen. Mit diesem System kann die Redundanz erhöht werden, das heisst, bei einem Ausfall eines Wärmeerzeugers kann auf das andere System ausgewichen werden. Die benötigte Energie wird zu ca. 80 % mit dem Holzpelletkessel und solar erzeugt, den Rest übernimmt der Gasheizkessel.
Das Pellet-Lager würde im Bereich des alten Kohlekellers disponiert. Der Pelletverbrauch liegt bei ca. 100–120 Tonnen pro Jahr. Das Silo hat eine Grösse von ca. 70 m3. Es müssen ca. 3–6 mal pro Winter Pellet geliefert werden.
Die bestehenden Oeltankanlagen können stillgelegt und demontiert werden.
Für die Warmwassererzeugung wird auf dem Dach des Sporttraktes eine thermische Solaranlage mit ca. 140 m2 Fläche installiert. Zusätzlich kann mit dieser Wärme ebenfalls ein Teil des Badwassers aufgewärmt werden.
Ergebnis der Evaluation Wärmeerzeugung
Gestützt auf die Untersuchung der obgenannten 3 Wärmeerzeugungssysteme wird in Absprache mit den zuständigen Fachleuten und der städtischen Umweltfachstelle empfohlen, die Variante 3 «Pellet» inkl. solare Warmwassererzeugung zu installieren. Die Investitionen der drei verschiedenen Varianten unterscheiden sich wesentlich. Diesen Unterschieden ist mit den Kapitalkosten (3 %, 20 Jahre) Rechnung getragen. Obschon die Variante «Erdgas mit Solaranlage» mit den heute gültigen Energiepreisen, bezogen auf die Jahreskosten, leicht billiger ist, wird eine Variante mit einer alternativen Energieform vorgeschlagen. Dies wird insbesondere begründet mit der Energieplanung und der vom Stadtrat genehmigten Gebäudestrategie für stadteigene Bauten und Anlagen, welche sich am SIA Effizienzpfad orientiert. Dieser zeigt anhand von Zielwerten auf, wie das Ziel der 2000-Watt-Gesellschaft im Gebäudebereich erreicht werden kann. Die Gebäudestrategie der Stadt Olten sieht das Erreichen des Zielwerts bis 2050 für Neu- und Umbauten vor.
Lüftung
Das geplante Lüftungskonzept beinhaltet einerseits die Reduktion der Luftmengen auf die für die Lufthygiene und die Beheizung notwendige Menge sowie andererseits den Einbau von Wärmerückgewinnungsanlagen. Mit Hilfe einer neuen Regulierung und einer betriebsabhängigen Steuerung können die Betriebskosten erheblich gesenkt werden. Durch den Einbau von Brandschutzklappen und dem Anbringen von Brandschutzisolationen werden die aktuellen Vorschriften der Gebäudeversicherung umgesetzt.
3. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Einmalige Kosten: Kostenvoranschlag
Kostenvoranschlag
(inkl. MwSt) Preisstand 01.04.2011 Zürcher Baukostenindex 114.0 Punkte/Basis 01.04.2005)
Heizung Fr. 722'000.00
Lüftung Fr. 632'000.00
Elektro Fr. 130'000.00
Bauseitige Arbeiten (Brandschutz etc.) Fr. 100'000.00
Diverses / Reserve Fr. 116'000.00
Total Franken Fr. 1'700'000.00
Zu bewilligender Kredit
Zu bewilligender Kredit zu Lasten Konto-Nr. 293.503.40 Fr. 1'700'000.00
Vom Kanton oder Bund sind Beiträge von ca. Fr. 80'000.00 zu erwarten. Die definitiven Zusagen erfolgen aber erst im Jahr 2012.
Die Kosten sind im Investitions- und Finanzplan der Stadt Olten vorgesehen.
4. Organisation/Zuständigkeiten/Termine
Die Baudirektion ist als Baufachorgan für die Sanierung der Wärmeerzeugung und Lüftung zuständig und vertritt in dieser Eigenschaft die Einwohnergemeinde Olten. Die Projektleitung für die Realisierungsphase obliegt dem Hochbauamt. Die Vergabe von Aufträgen erfolgt durch die Baudirektion. Vorbehalten bleibt die Kompetenz des Stadtrates gemäss Art. 17 Geschäftsordnung des Stadtrats (Aufträge mit einer Kostenfolge von mehr als Fr. 200'000.00).
Die Heizungssanierung ist im Sommer/Herbst 2012 geplant.
Beschluss:
1. Der Baukredit im Betrage von Fr. 1'700'000.00 wird zugunsten der Investitionsrechnung Konto-Nr 293.503.040 bewilligt.
2. Eine allfällige Bauteuerung nach dem Züricher Baukostenindex vom 1. April 2011, Stand 114.0 Punkte/Basis 01.04.2005, gilt als mitbewilligt.
3. Der Stadtrat wird mit dem Vollzug beauftragt.
Zugehörige Objekte
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