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Attraktiver Lebensraum direkt an der Aare: ANDAARE kommt an die Urne
Projekt mit drei Pfeilern
Im Jahr 2007 fand ein öffentlicher Wettbewerb statt. Das Siegerteam entwickelte anschliessend – begleitet von einer breit abgestützten Spezialkommission – seine Projekt¬idee unter Berücksichtigung einer öffentlichen Mitwirkung zu einem Vorprojekt.
Das Projekt, das sowohl attraktiven Aufenthaltsraum wie auch gute Fussverkehrsverbindungen mit genügend Leistungsfähigkeit schaffen will, setzt in seiner ursprünglichen Form auf drei Pfeiler:
- erstens eine grosszügige Aarepromenade dort, wo heute der schmale Ländiweg von der Bahnhof¬terrasse zur Alten Brücke führt;
- zweitens den Aaresteg als elegante, stützenfreie Spannbetonbrücke für eine attraktive Fussgänger¬verbindung zwischen Bahnhofterrasse und Amthausquai, die den Bahnhof direkt und auf flussnahem Niveau mit Altstadt und Zentrum verbindet;
- und drittens ein neues Aarebistro beim Wildsauplatz auf einer hochwassersicheren Bastion als Verweilort für das ganze Jahr mit Innen- und Aussenbewirtung.
Parlament gab Variante ohne Steg in Auftrag
Ursprünglich war der Aaresteg – gestützt auf das positive Echo auf den provisorischen Fussgängersteg während der Sanierung der Bahnhofbrücke – eine Vorgabe im Wettbewerb. Im März 2010 erteilte das Gemeindeparlament anlässlich eines Zwischenberichtes des Stadtrates indessen den Auftrag, zusätzlich ein Alternativprojekt ohne Aaresteg auszuarbeiten.
Wenn dank des Stegs als direkter Verbindung weniger Leute den Ländiweg als Durchgangsstrecke benutzen, wird nach Ansicht der Projektverfasser einerseits die für den Durchgangsverkehr freizuhaltende Breite geringer und nehmen andererseits die Störungen durch «schnelle» Fussgänger generell ab, was die Aufenthaltsqualität steigert. Auch für die Zugänglichkeit des Bahnhofareals soll der Aaresteg grösseren Handlungs¬spielraum schaffen, indem die oberirdischen Fussverkehrsströme vermehrt auf das untere Niveau verlagert werden. Die Platzebene und insbesondere der Knotenkomplex Bahnhofquai / Bahnhofbrücke / Gösgerstrasse (Fussgängerstreifen) können nach Ansicht der Experten von querendem Fussverkehr bedeutend entlastet werden. Dies würde in der mit ANDAARE koordinierten Planung des neuen Bahnhofplatzes günstige Voraussetzungen für bessere Lösungen für den Auto- und Busverkehr schaffen. Und es gibt auch ästhetische und emotio¬nale Argumente für den Steg, soll doch das Begehen des Aareraums auf flussnahem Niveau ein ganz spezielles Erlebnis bieten.
Wird der Steg weggelassen, ist auf dem Ländiweg mit einem grösseren Ver¬kehrsauf¬kommen zu rechnen und wird dessen Nutzung dadurch beeinflusst: Die Fussgängerströme ab Bahnhofterrasse werden bei einem Verzicht auf den Aaresteg weiterhin über den Ländiweg und über die bestehenden Trottoirs der Bahnhofbrücke geführt.
Um für den Fussverkehr eine ähnliche Qualität zu erreichen wie bei der Vari¬ante mit Steg und um die Treppe am westlichen Ausgang der Martin-Disteli-Unterführung zur Bahnhofbrücke hinauf zu entlasten, muss bei der Variante ohne Steg im Bereich der Bahnhof¬terrasse der Niveauunterschied zwischen Unterführung und Bahnhof¬quai („Stadtniveau“) mit einer zusätzlichen Massnahme überwunden werden. Im Vordergrund steht eine aus Platzgründen relativ steile Rampe, deren erste Entwürfe im Rahmen des Bauprojektes im Falle eines Entscheids für die Variante ohne Steg noch überarbeitet werden müssten.
Direkter Wasserzugang auch am Ländiweg
Für beide Varianten wurde das Projekt durch eine neu eingefügte Treppenanlage mit direktem Wasserzugang – neben Schwanenmätteli und Wildsauplatz – auch am Ländiweg angepasst. Damit konnte eines der zentralen Anliegen aus der öffent¬lichen Mitwirkung ins vorliegende Vorprojekt aufgenommen und die Attraktivität des Projekts noch einmal deutlich erhöht werden.
Dafür muss der bestehende Abwasser-Sammelkanal des Zweckverbands Abwasserregion Olten rückgebaut und auf einer Länge von rund 150 m um 3.5 m hinter die bestehende Ufermauer verlegt werden.
22 bis 25. Mio. Franken Kosten
Die Kostenschätzung ergibt für die Variante mit Aaresteg einen Totalbetrag der Baukosten von rund 25,2 Mio. Franken (inklusive Reserve von 20%, wie es auf dem Niveau eines Vorprojektes üblich ist). Für das Alternativprojekt ohne Aaresteg wird mit einem Totalbetrag von rund 22,2 Mio. Franken inklusive Reserve gerechnet.
Diese Kostenangaben entsprechen einer Vollkostenrechnung. Nicht darin berücksichtigt sind Beiträge Dritter, die noch nicht bewilligt sind, aber zu substanziellen Kosteneinsparungen für die Stadt Olten führen können. Dazu gehören Bundesbeiträge aus dem Agglomerationsprogramm, die mehrere Millionen Franken betragen können. Der Kanton beabsichtigt die Übernahme von mindestens 400‘000 Franken (entspricht dem Kantonsanteil, der für eine Sanierung der heutigen Böschungssicherung des Stützbauwerks am Bahnhofquai nötig wäre). Und der Zweckverband Abwasserregion Olten hat ab 2016 einen Beitrag von 250‘000 bis 300‘000 Franken für die Verlegung des Hauptsammelkanals am Ländiweg in Aussicht gestellt.
Koordiniert mit Nachbarprojekten
Die Erarbeitung des aktuellen Vorprojekts mit Varianten mit und ohne Steg ist unter Einbezug der neusten Planungsstände sämtlicher relevanter Nachbarprojekte erfolgt. Na¬mentlich wurde eine Abstimmung mit dem Betriebskonzept Bahnhofplatz, den Umgestal¬tungsmassnahmen der Entlastung Region Olten, der Studie betreffend Winkelunterführung sowie den aktuellen Entwicklungen zur Attraktivierung der Innenstadt vorgenommen.
Im Sinne einer finanziell wie zeitlich angemessenen Umsetzung des Gesamtprojekts ANDAARE ist eine Etappierung der vorgeschlagenen Massnahmen vorgesehen, beginnend mit Ländiweg und allenfalls Aaresteg, gefolgt von Bahnhofterrasse/Martin-Disteli-Unterführung und Wildsauplatz/Schwanenmätteli. Stimmt das Volk der Vorlage, das heisst einer der beiden Varianten oder gar beiden – was einen Stichentscheid erfordern würde – zu, soll im Jahr 2012 das derzeitige Vorprojekt zu einem Bauprojekt umgearbeitet werden. Dabei sollen auch neue Erkenntnisse aus zwischenzeitlich erfolgten Überlegungen – beispielsweise zur Begrünung des Ländiwegs oder zur Gestaltung der allfälligen Rampe – einfliessen. Nach dem Durchlaufen der Bewilligungsverfahren ist ein Baubeginn in der zweiten Jahreshälfte 2013 realistisch. Die Gesamtbauzeit soll auf die beiden Investitionsperioden 2011 - 2017 und 2018 - 2024 verteilt werden.
Infomobil im Einsatz Der Stadtrat informiert in Zusammenarbeit mit Fachleuten in den kommenden Wochen umfassend über die Vorlage ANDAARE. Zeitgleich mit dem Versand der Abstimmungsunterlagen wird kommende Woche mit Plakaten vor Ort, das heisst an vier Stellen im Aareraum, auf die Abstimmung vom 23. Oktober aufmerksam gemacht. Die Vitrine zum Projekt ANDAARE in der Bahnhofunterführung wurde aktualisiert und am 29. September, am Donnerstag vor Beginn der Schulferien, informiert der Stadtrat zwischen 17 und 19 Uhr mit Flyern und Abstimmungszeitung auf der Bahnhofterrasse die Pendlerinnen und Pendler über das Vorhaben. Kommende Woche wird im Parterre des Stadthauses eine Ausstellung zum Thema eingerichtet. Mit derselben Ausstellung begibt sich der Stadtrat zudem auch auf Tour: An der MIO wird an der Aarauerstrasse erstmals das neue Infomobil der Stadt Olten präsent sein, in dem neben der Ausstellung auch ein Modell des Projektes ANDAARE zu sehen sein wird. Stadtratsmitglieder und Fachleute werden am Samstag, 1. Oktober, und am Sonntag, 2. Oktober, je von 14 bis 18 Uhr, und am Montag, 3. Oktober, von 17 bis 19 Uhr Auskunft geben. Das Infomobil wird die Ausstellung ANDAARE zudem am Samstag, 15. Oktober, von 8 bis 11 Uhr auf dem Wochenmarkt Bifang und am Donnerstag, 20. Oktober, von 8 bis 11 Uhr auf dem Wochenmarkt Munzingerplatz zeigen. |
Zugehörige Objekte
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Andaare_Zeitung_2011_RZ.pdf | Download | 0 | Andaare_Zeitung_2011_RZ.pdf |