Inhalt
Ein Jahr der Bildung und Entwicklung
Neuer Anlauf in Innenstadt
Nachdem im vergangenen Jahr die umfassende Vorlage zur Attraktivierung der Innenstadt vom Stimmvolk abgelehnt wurde, geht es nun um ein Vorgehen in kleineren Schritten. Entscheidend wird dabei der Ausgang der Volksabstimmung über die Volksinitiative „Verkehrsfreie Innenstadt“ vom 13. Februar 2011 sein, welche Stadtrat und Parlament zur Ablehnung empfehlen. Abhängig vom Abstimmungsausgang werden Massnahmen erarbeitet, in deren Zentrum der Umbau und die Verkehrsbefreiung der Kirchgasse auf die Eröffnung der Entlastung Region ERO hin stehen. Der Volksentscheid beeinflusst ferner die Ausgestaltung eines Parkleitsystems. In Koordination mit der Entwicklung in der Innenstadt soll zudem auch ausserhalb der Wohnzonen Tempo 30 auf allen Gemeindestrassen eingeführt werden. Und schliesslich ist auch die Nutzung der Innenstadt ein Thema: Im kommenden Frühling soll – rechtzeitig auf die Sommersaison hin – ein Boulevardplan als behördenverbindliche Richtlinie betreffend Aussengastronomie in Kraft gesetzt werden. Zum Stichwort ERO: im neuen Jahr wird der Kreisel Sälistrasse/Aarburgerstrasse erstellt und werden pragmatische Lösungen zur Reduktion des Ausweichverkehrs im Säliquartier erarbeitet.
Neben der Innenstadt gilt das Augenmerk einmal mehr auch dem Aareraum und dem Raum Bahnhof: Im kommenden Mai soll das Gemeindeparlament darüber entscheiden, welche Variante(n) des Projektes ANDAARE für die Erarbeitung des Bauprojektes mit Kostenvoranschlag zu Grunde gelegt werden bzw. wird, nachdem das Parlament im März 2010 auch eine Variante ohne aarequerenden Fussgängersteg verlangt hatte. Über das Bauprojekt und den Realisierungskredit sollen Parlament und Volk in der zweiten Hälfte 2012 entscheiden.
Arbeiten auf beiden Seiten des Bahnhofs
Was die Umgestaltung Bahnhof Ost angeht, hat der Stadtrat im vergangenen Dezember das neue Verkehrsregime mit Begegnungszone und neuen Einbahnregelungen im Bereich westlich der Achse Neuhardstrasse-Geissfluhweg und mit einer Zufahrtsbeschränkung an der Tannwaldstrasse ab Einmündung des Geissfluhwegs in Richtung Norden beschlossen. Im Januar entscheidet nun das Parlament über neue Treppenanlagen zu den Personenunterführungen, neue Parkierungsanlagen für Velos – unter der Tannwaldstrasse, zwischen den beiden SBB-Personenunterführungen – und eine attraktivere Gestaltung der Strassenräume. Die verschiedenen Massnahmen sollen von 2011 bis Ende 2013, das heisst bis zur Eröffnung des Fachhochschulneubaus, realisiert werden.
Auf der Westseite des Bahnhofs wird derzeit der Gestaltungsplan für das Areal Bahnhof Nord (ehemals Werkstatt-Areal) erarbeitet und parallel dazu durch die SBB das Bewilligungsverfahren für die Betriebszentrale eingeleitet, die 2014 in Betrieb genommen werden soll. In zeitlicher Abstimmung mit dem Gestaltungsplan wird für die Neugestaltung der Bahnhofplatzes und des Busbahnhofs im neuen Jahr ein Betriebskonzept erstellt; im Übergang wird die bestehende Veloabstellanlage an der Gösgerstrasse als Provisorium massgeblich vergrössert.
Der Attraktivierung des städtischen Angebots dienen ferner die Vorbereitung eines Projektwettbewerbs für einen Museenneubau sowie Investitionen im Sportbereich, die von der ersten Phase der im vergangenen Jahr vom Parlament beschlossenen Sanierung und Erweiterung der Eissportanlagen über die Sanierung eines weiteren Rasenfeldes bis zur Renovation der bestehenden Garderoben im Tribünengebäude des Stadions reichen. Was den Sportbereich angeht, werden übrigens im neuen Jahr auch die Benützungs- und Gebührenreglemente der Sportanlagen überarbeitet und ein Subventionierungskonzept für die Sportvereine entwickelt. Zu einer attraktiven Stadt gehören auch die Sicherheit und die Sauberkeit im öffentlichen Raum; die Umsetzung der Stadtpolizei 2011 mit sichtbarer Präsenz und bürgernaher Polizeiarbeit ist ebenso Bestandteil wie die Neugestaltung von Sammelstellen.
Wichtige Entwicklungsschritte
Stichwort Entwicklung: Im kommenden Frühling wird die vom Parlament im vergangenen September bewilligte Leitung Stadtentwicklung besetzt, nachdem im vergangenen Jahr bereits eine neue Führung der Stadtplanung eingesetzt worden war. Der Aufgaben harren – auch aus den Mitwirkungsprozessen Olten 2020 und Chance Olten Ost – viele, in denen im neuen Jahr konkrete Fortschritte erzielt werden sollen, vom Masterplan Verkehr über die Attraktivierung der Stadtquerung im Winkel bis zur Erschliessung von Neubaugebieten wie Bornfeld, Kleinholz, Fustlig und Olten SüdWest, der je nach Stand der Entwicklung der Anschluss an den öffentlichen Verkehr folgt. Am Rande des Areals Olten SüdWest wird im Laufe des neuen Jahres die Dammbrücke für den Langsamverkehr über der Westzufahrt realisiert und ein öffentlicher Projektwettbewerb für die Fussgänger- und Veloverbindung Ham-merallee – Olten SüdWest durchgeführt; die entsprechende Volksabstimmung ist 2013, der Realisierungsbeginn 2014 vorgesehen.
Auch 2011 blickt der Oltner Stadtrat bei seiner Tätigkeit über die Gemeindegrenzen hinaus: In den ersten Wochen des neuen Jahres werden entscheidende Weichenstellungen zum Projekt Olten Plus fallen, nachdem Ende November vermeldet wurde, dass der geplante Zeitplan, der mit einer Volksabstimmung über einen Fusionsvertrag im Herbst 2011 rechnete, nicht eingehalten werden kann. Die Sozialregion geht erfolgreich in ihr drittes Jahr. Und zugleich arbeitet Olten an der Überarbeitung der Organisation des AareLands mit; vor diesem Hintergrund soll im April eine gemeinsame Tagung der Parlamente von Aarau, Olten und Zofingen stattfinden.