Am 24. November 2015 haben Wolfgang von Arx (Fraktion CVP(EVP/glp) und Mitunterzeichnende folgenden Vorstoss zuhanden des Gemeindeparlaments eingereicht:
„Der Stadtrat wird aufgefordert zu prüfen, ob die Busspur der Linie 2 und Linie 126 von Aarburg her kommend in die Bahnhofstrasse verlegt werden kann.
Würden dadurch die Fahrzeiten des Busses in Stosszeiten verkürzt?
Würde dadurch der Knoten Postplatz entlastet?
Hätte das positive Auswirkungen auf die Kosten Neugestaltung und Verkehrsführung Postplatz und Bahnhofplatz?
Begründung:
Die Busse der Linie 2 von Aarburg her kommend müssen heute den Postplatz queren. Damit sie in Stosszeiten nicht stecken bleiben, müssen sie bevorzugt behandelt werden, um die Kreuzung in nützlicher Frist queren zu können.
Der Knotenpunkt Postplatz ist heute bereits an der Lastgrenze respektive zeitweise überlastet. Würde der Bus über die Bahnhofstrasse geführt, könnte er den Knoten Postplatz elegant umfahren. In Stosszeiten wäre das eine erhebliche Fahrzeitverkürzung. Der Knoten Postplatz würde dadurch entlastet. Würde die neue Busshaltestelle direkt beim Abgang Winkelunterführung auf der Ostseite Hotel Olten gemacht, würden bedeutend mehr Fussgänger die Winkelunterführung nutzen, um auf die linke Stadtseite zu gelangen, was wiederum positiv wäre auf die Entlastung des Knotens Postplatz. Ebenso könnte auf die zusätzliche Bushaltestelle bei den Kurzzeitparkplätzen vor der Post verzichtet werden. Für die Linien, die von Dulliken unterwegs sind, würde die bestehende Haltestelle an der Unterführungsstrasse wohl reichen.
Mein Ansatz: Vereinfachung, Entflechtung, Kosten/Nutzen verbessern.
Sollte die vorgeschlagene Buslinienführung Vorteile bringen, wäre diese in die Planung Bahnhofplatz aufzunehmen.“
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Stadtpräsident Martin Wey beantwortet den Vorstoss im Namen des Stadtrates wie folgt:
Im Zusammenhang mit der Möglichkeit einer Busführung über die Bahnhofstrasse in Fahrrichtung Bahnhof sind die folgenden Erwägungen wichtig:
Die Bahnhofstrasse dient heute vorwiegend der Erschliessung der angrenzenden Liegenschaften (u.a. Post und Hotel Olten mit Parkhaus) und der Anlieferung (Ver- und Entsorgung). Im Bereich des neuen SBB-Gebäudes Aarepark ist die Bahnhofstrasse minimal ausgebaut, namentlich im Bereich der engen Kurve an der südöstlichen Gebäudeecke. Auch weiter nördlich ist die Bahnhofstrasse kleinräumig und im Bereich der Brücke über die Unterführungsstrasse besteht ein Engpass.
Im Zusammenhang mit dem Neuen Bahnhofplatz ist geplant, die Bahnhofvorfahrt für Kiss&Ride und Taxi mit Zufahrt über die Swisscom-Gasse in der Bahnhofstrasse
anzuordnen. Dies führt künftig lokal zu einer bedeutenden Frequentierung mit entsprechenden Fahrmanövern und Ein-/Aussteigevorgängen, analog der heutigen Situation auf dem Bahnhofplatz im Südbereich.
Im Rahmen der laufenden Erarbeitung des Betriebskonzeptes zur Optimierung der Aarburgerstrasse - Postplatz sind wesentliche Verbesserungen für den Busbetrieb der Linien 502 und 126 geplant bzw. stellen eine der Hauptzielsetzungen dar. Im Zusammenhang mit dieser Planung sowie der Planung Neuer Bahnhofplatz wurde das Verkehrsregime für die Bahnhofstrasse intensiv untersucht und diskutiert. Vorgesehen ist für Lastwagen (Ver- und Entsorgung) die Befahrbarkeit in beiden Richtungen mit Engpassregelung im Bereich der Brücke Unterführungsstrasse. Zudem soll die „alte“ Bahnhofstrasse im Bereich Zollhaus möglichst verkehrsreduziert werden (Optimierung für Betrieb Postplatz und Fuss- und Veloverkehr). Die Konzeption Neuer Bahnhofplatz sieht eine Klärung und Aufwertung der Bushaltepunkte entlang Bahnhofquai und Gösgerstrasse vor, abgestimmt auf die Führung des Fussverkehrs und die Bahnzugänge. Gleichzeitig soll der Bahnhofplatz Süd möglichst wenig von Fahrzeugverkehr tangiert werden.
Die vorgeschlagene Busführung über die Bahnhofstrasse wird aus fachlicher Sicht als nicht zweckmässig bzw. nicht machbar beurteilt. Dies aus folgenden Gründen:
- Die Befahrbarkeit der Bahnhofstrasse wäre für Busse im engen Takt nur mit Einschränkungen gegeben. Die enge Fahrgeometrie und die Überlagerungen mit den bestehenden und künftigen Nutzungen würden zu bedeutenden Nutzungskonflikten und Störungspotenzial führen, welche für einen Linenbusbetrieb nicht vertretbar sind.
- Die deutliche örtliche Trennung von Haltestellen ist aus Sicht der Fahrgäste nicht ideal, da die Auffindbarkeit der Haltestellen dadurch eingeschränkt ist und die Anschlussverbindungen erschwert werden. Die Haltestelle Postplatz ist überwiegend auf Fahrgäste von und nach Innenstadt ausgerichtet. Die neu vorgesehene konzentrierte Bushaltestelle auf der Höhe der Post, direkt beim Fussgängerstreifen, ist dafür bezüglich Auffindbarkeit optimal.
- Die Busführung über die Bahnhofstrasse steht im Konflikt mit der über einen langen und intensiven Prozess erarbeiteten Konzeption des Neuen Bahnhofplatzes.
Im Sinne der vorstehenden Erwägungen beantragt der Stadtrat dem Parlament, das Postulat zu überweisen und aufgrund der erfolgten Abklärungen als erledigt abzuschreiben.